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Gewachsene Aufgaben, geänderte Geräte

125 Jahre Vermessungsamt in Heilbronn

 

Die Aufgaben wurden im Laufe der Jahrzehnte immer umfangreicher, die zu bearbeitende Fläche immer größer und die Gerätschaften haben sich extrem geändert: Waren die Mitarbeiter beim Vermessen in den Anfangszeiten mit Messlatte, Kreuzscheibe und Theodolit, später mit einem Tachymeter unterwegs, so soll in Zukunft auch eine Drohne wichtige Vermessungsaufgaben erledigen. Jetzt kann das im April 1895 gegründete Vermessungs- und Katasteramt seinen 125. Geburtstag feiern.

Neun Amtsleiter haben dem Vermessungsamt in dieser Zeit vorgestanden, seit 2011 ist es Stefan Schmitt. Er erinnert an die Anfänge: „Es war damals Ziel, einen detaillierteren Stadtplan zu erstellen. Zudem sollte ein Planwerk der gesamten Gemarkung aufgestellt werden.“ Die zuvor im Tiefbauamt bearbeiteten Aufgaben wuchsen, es wurde ein eigenes Amt.

Von der Kartographie zur Immobilienbewertung

Die Aufgaben nahmen seit dieser Zeit immer weiter zu, bei der Kartographie, bei den Bau- und hoheitlichen Vermessungen, im Liegenschaftskataster, bei den Baulandumlegungen oder der Immobilienbewertung. Immer war und ist die „Geodäsie“ und damit die Arbeit des Amtes das Fundament der erfolgreichen Stadtentwicklung.

In den vergangenen Jahrzehnten galt dann der Digitalisierung das Hauptaugenmerk. So wurde zum Beispiel ein Geografisches Informationssystem (GIS) eingeführt, der Stadtplan online gestellt, ein 3D-Stadtmodell aufgebaut. Ein weiterer Quantensprung wird die Einführung der BIM-Planung: Hier wird dreidimensional entworfen, gebaut und bewirtschaftet. Auch bei der Stadt sind bereits Interessenten für 3D-Plangrundlagen vorhanden, beispielsweise das Hochbauamt.

Noch Zukunftsmusik ist die 360-Grad-Panoramabefahrung im Geodatenportal, bei der virtuell durch die Straßen von Heilbronn gefahren und in den Bildern gemessen werden kann. Darüber hinaus gibt es Dienstleistungen, die das Amt im Geodaten-Zentrum auch der Bürgerschaft anbietet: von der vermessungstechnischen Beratung und Durchführung über die Abgabe der Liegenschaftskarte, des Stadtplans bis zu Luftbildern.

Es gibt aber auch kostenlose Dienstleistungen des Amtes: Schon 2015 wurden weite Teile des Geodatenportals im Internet freigeschaltet. Im gleichen Jahr wurde das bisher nur in Papierform vorliegende Heilbronner Straßennamenbuch ebenfalls ins Internet eingestellt.

Originale im Krieg vernichtet

Originale früherer Zeiten sind teils im Krieg vernichtet. Dies ist sicher auch mit ein Grund, warum neue Techniken früh Einzug hielten: Bereits 1968 wurde der erste Computer beschafft, das Zeitalter der Elektronischen Datenverarbeitung begann. Das Vermessungs- und Katasteramt ist seit langem so organisiert, dass die Außenaufnahme vollständig digital erfasst und im Innendienst am PC weiterverarbeitet wird.

Neue Vermessungsmethoden wie Satellitenvermessungen, terrestrisches Laserscanning und zukünftig der Einsatz einer Drohne zu Messzwecken im Außendienst kennzeichnen die Gegenwart ebenso. Zurzeit befindet sich die Drohne allerdings noch in einer „vielversprechenden“ Testphase, so Schmitt.

Und das ist wichtig, betreut doch das Amt etwa 58 000 Flurstücke auf einer Fläche von fast 100 Quadratkilometern – ganz Heilbronn eben.

Geodaten-Zentrum im Technischen Rathaus, 2. Obergeschoss, Zimmer B2.31.1., Telefon 07131 56-2822.
Vermessungs- und Katasteramt, Telefon 07131 56-2690, E-Mail: vermessung@heilbronn.de
 

1936 in der Nähe von Sontheim gegenseitige Signalbeobachtung mit Theodolit und Signalisierungsgestänge

Gegenseitige Signalbeobachtung mit Theodolit und Signalisierungsgestänge; 1936 in der Nähe von Sontheim

Mit einer Scanning-Total-Station kann Marek Schwarz heute seine Aufgaben erledigen

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