Kontrastansicht zur Hauptnavigation zum Hauptinhalt
1

Aktuelle Meldungen

Hier gelangen Sie zur Übersicht aller News

Veranstaltung zu Pufendorf

21. und 22. Juni: Backhaus-Symposium

Ein weiteres Mal findet im Juni das Backhaus-Symposium in Heilbronn statt. „Nach 325 Jahren: Samuel Pufendorfs Werk neu überdacht“ heißt die Veranstaltung, zu der Wissenschaftsvertreter aus sieben Nationen erwartet werden. Der Leiter des Heilbronner Literaturhauses, Dr. Anton Knittel, empfängt die Teilnehmer am Freitag, 21. Juni, 11.15 Uhr im Rathaus (Besprechungszimmer II).

Das nach seinem Gründer Professor Dr. Jürgen Backhaus benannte Symposium wendet sich traditionell „vergessenen“ Denkern zu. Begonnen hat die Reihe mit dem Heilbronner Volkswirt Gustav von Schmoller, seitdem findet der Wissenschaftstreff im Schießhaus statt. Die Veranstaltungssprache ist Englisch („After 325 Years: Samuel Pufendorf’s Work Reconsidered“). Der Eintritt ist kostenfrei.

Zum Thema „Pufendorf“

Der deutsche Naturrechtsphilosoph und Historiker Samuel von Pufendorf (1632-1694) gilt als ein bedeutender Wegbereiter des Zeitalters der Aufklärung und des modernen Staates. Vor allem seine Rechtsauffassung eines säkularen Naturrechts (Vernunftrechts) und das Eintreten für ein einheitliches Völkerrecht sowie etwa seine Abgrenzung zwischen Naturrecht, Zivilrecht und Moraltheologie trugen erheblich dazu bei. Pufendorf betrachtete die Naturrechtslehre als eine Wissenschaft vom Zusammenleben der Menschen, das er als einerseits durch die natürliche Veranlagung des Menschen und andererseits seine gegenseitige Abhängigkeit von der Gemeinschaft bestimmt ansah. In seinem Bestreben nach größtmöglichen Wohlbefinden, zu dem die Regelung des Lebens in der Gemeinschaft ebenso zählt wie ihr Schutz vor äußeren Einwirkungen, geht der rationale Mensch vertragliche Beziehungen ein, die die Unterwerfung unter eine Obrigkeit implizieren. Auch heutzutage lassen sich in Auseinandersetzung mit den Schriften Pufendorfs Hinweise und Anregungen finden, wie den sich aus Prozessen der Globalisierung und sich heterogen entwickelnder Gesellschaften stellenden Herausforderungen (Verstärkung nationalstaatlichen Denkens, Individualisierungsprozesse etc.) begegnet werden kann.