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Afrikanische Schweinepest

Afrikanische Schweinepest

Bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) handelt es sich um eine ansteckende Tierseuche, an der Haus- und Wildschweine erkranken und sterben können. Die Sterblichkeit der infizierten Schweine ist sehr hoch. Menschen können nicht an ASP erkranken. Erreger der ASP ist ein Virus, welches von Tier zu Tier, aber auch über Vektoren übertragen werden kann. Diese sind z.B. kontaminierte Kleidung, Geräte, Jagdtrophäen und Speisen aus nicht durcherhitzten, infizierten Schweinefleischerzeugnissen. Als Eintragsursache der ASP in einen Wildschweinebestand über mehrere Hundert Kilometer Entfernung zu einem bekannten Ausbruchsort wird jeweils menschliches Fehlverhalten angenommen. Somit kommt als Ursache beispielsweise ein unsachgemäß entsorgtes kontaminiertes Salami- oder Schinkenbrötchen, das von Wildschweinen gefressen wurde, in Frage.

Problematisch ist, dass der Erreger der ASP sehr widerstandsfähig ist und daher sehr lange in der Umwelt infektiös bleibt. Bislang ist kein Impfstoff gegen ASP verfügbar. Die ASP tritt seit einigen Jahren in Ländern wie Russland, Weißrussland, Ukraine, Aserbaidschan, Georgien auf; in Deutschland ist sie bisher noch nicht aufgetreten.

Prophylaxemaßnahmen und Seuchenfrüherkennung

Die Jäger sind aufgerufen, verstärkt Wildschweine zu bejagen und erlegte Wildschweine aus der regulären Jagdstrecke sowie insbesondere Fall- und Unfallwild als Indikatortiere immer auf die ASP untersuchen zu lassen, um einen möglichen Seucheneintrag frühzeitig erkennen zu können. Aus den vorgenannten Gründen sollten Jagdreisen in ASP-betroffene Gebiete am besten vermieden werden. Hausschweinehalter müssen strenge tierseuchenrechtliche Vorschriften einhalten, um Seucheneinträge in ihre Tierhaltung zu unterbinden. Verbraucher werden aufgefordert, schweinefleischhaltige Speiseabfälle ordnungsgemäß zu entsorgen, sodass diese nicht von Wildschweinen aufgenommen werden können.

Auftreten der ASP in der EU

In der EU existiert eine Bekämpfungspflicht für die Afrikanische Schweinepest bei Haus- und Wildschweinbeständen, die weitreichende Handelshemmnisse für betroffene Regionen nach sich zieht. Im Tierseuchenfall hierzulande müssten Schutzzonen eingerichtet, betroffene Hausschweinbetriebe gekeult und die Schwarzwildpopulation drastisch reduziert werden. Seit 2014 treten in Litauen, Lettland, Estland und Polen viele Fälle bei Wild- und Hausschweinen auf.

Belgien

Am 13. September 2018 wurde bei zwei in Belgien aufgefundenen Wildschweinen die Afrikanische Schweinepest festgestellt. Es handelt sich nun also um das erste betroffene Land in Westeuropa. Der Fundort ist etwa 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt und befindet sich im Dreiländereck Luxemburg, Belgien und Frankreich, nahe Étalle.

Estland

In Estland sind derzeit nur Wildschweine betroffen (2018 bisher 192 Wildschweine mit ASP)

Lettland, Litauen, Polen

ASP-Geschehen bei Haus- und Wildschweinen, insbesondere weitere Ausdehnung des betroffenen Gebietes in Polen Richtung Westen (Lettland: 507 Wildschweine mit ASP, 10 Hausschweinbetriebe mit ASP; Litauen: 1178 Wildschweine mit ASP, 47 Hausschweinbetriebe mit ASP; 1833 Wildschweine mit ASP, 103 Hausschweinbetriebe mit ASP)

Tschechien

Seit Juni 2017 ist nun auch der Wildschweinbestand in der Region Zlin in Tschechien, ca. 400 km von der deutschen Grenze entfernt, von der ASP betroffen. Bis Jahresende wurde bei 202 toten Wildschweinen ASP nachgewiesen. Im Jahr 2018 sind bisher 28 ASP-infizierte Wildschweine gefunden worden.

Ungarn

Am 23. April 2018 wurde erstmalig bei einem Wildschwein in Ungarn, nahe der Stadt Gyöngyös, die ASP festgestellt. Ein weiteres Ausbruchsgebiet an der Grenze zur Ukraine bei Tiszakerecseny besteht seit Mitte Mai, nachdem in einem Kilometer Entfernung zur ukrainischen Grenze am 14. Mai 2018 ein totes Wildschwein mit ASP gefunden wurde. Hier geht man von einem Tierseucheneintrag durch Wechselwild aus der Ukraine aus. Mittlerweile wurden in Ungarn bereits 33 ASP-infizierte Wildschweine insgesamt geborgen.

Rumänien

In Rumänien wurden bereits 2017 im Norden Rumäniens an der Grenze zur Ukraine, im Gebiet Satu Mare, ASP-Ausbrüche in Kleinstbeständen mit Hausschweinen nachgewiesen; seit Ende Mai 2018 wurden sowohl in diesem Gebiet als auch im Osten des Landes, nahe der Ukraine im Gebiet Tulcea, ASP-Fälle in Haus- und Wildschweinbeständen gemeldet. Bisher wurden 26 mit ASP infizierte Wildschweine sowie 783 Hausschweinbetriebe mit ASP gemeldet.

Bulgarien

Am 31. August 2018 wurde die ASP in einer Kleinsthaltung von Hausschweinen in der Region Varna festgestellt.