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Schmuckbild: Rathaus Heilbronn, historische Kunstuhr.

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Siegerentwurf für neue Innenstadt-Grundschule gekürt

Ideen auch für Außenbereiche der benachbarten Gymnasien

Der Wettbewerb für die neue Innenstadt-Grundschule auf dem Areal der Alten Kelter ist entschieden. Mit dem Entwurf für einen dreigeschossigen hochfunktionalen Baukörper in Holzhybridbauweise und der geschickten Anordnung des Gebäudes in der Bestandsbebauung setzte sich das Architekturbüro Harter + Kanzler & Partner aus Freiburg zusammen mit den Landschaftsplanern w + p Landschaften aus Offenburg durch. Der Entwurf sieht eine hochwertige Ganztageseinrichtung im Herzen der Stadt vor und schafft gleichzeitig Synergien mit den benachbarten Gymnasien, etwa durch eine gemeinsam nutzbare Aula. Bestandteil des Wettbewerbs war zudem ein Ideenteil für die Neuordnung und Neugestaltung der Schulhöfe und der Freiflächen des Theodor-Heuss-Gymnasiums und des Mönchseegymnasiums. Hier zeichnete das Preisgericht die Arbeitsgemeinschaft Schad Vogel Bittkau Partnerschaft von Architekten mit Romina Streffing, beide Berlin, und OTTL.LA Landschaftsarchitekten Schöberl Hövelmann, München, mit dem ersten Preis aus.

Eingereicht waren 23 Arbeiten, unter denen ein 13-köpfiges Preisgericht die Sieger auswählte. Alle Wettbewerbsarbeiten sind am Donnerstag, 10. Juli, von 15 bis 18 Uhr sowie am Freitag, 11. Juli, von 11 bis 14 Uhr in der Turnhalle des Theodor-Heuss-Gymnasiums, Karlstraße 44, ausgestellt.

Die neue Grundschule soll Kinder aus dem Einzugsbereich der Gerhart-Hauptmann-Grundschule, der Dammgrundschule und der Silchergrundschule aufnehmen, die ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben. Bereits nach den Sommerferien geht die neue Innenstadt-Grundschule mit zwei ersten Klassen auf dem Gelände der Fritz-Ulrich-Gemeinschaftsschule in Betrieb. Der als dreizügige Grundschule mit einer Vorbereitungsklasse geplante Neubau für etwa 300 Schülerinnen und Schülern soll 2029 bezugsfertig sein.

Überaus qualitätvolle Entwürfe

Oberbürgermeister Harry Mergel, Mitglied der Jury, lobte in einem Pressegespräch am heutigen Donnerstag, 10. Juli, die eingereichten Entwürfe als „überaus qualitätvoll“ und betonte das hohe Engagement der Stadt Heilbronn für den Bildungsbereich. „Mit dem Schulneubau kommt die Bildungs- und Wissensstadt Heilbronn einmal mehr ihrem Anspruch nach, allen Kindern bestmögliche Bildungschancen zu ermöglichen.“

Bürgermeisterin Agnes Christner, ebenfalls Mitglied der Jury, freut sich, dass die Planer eine besonders gute Lösung für das besondere pädagogische Konzept der neuen Grundschule gefunden haben. „Die Raumanordnung und -folge setzt das Lernhaus-Modell architektonisch konsequent um und ermöglicht bestmöglich das individuelle Lernen und das Lernen in Kleingruppen.“

Baubürgermeister und Fachpreisrichter Andreas Ringle sieht im Entwurf auch einen Gewinn für das benachbarte Theodor-Heuss-Gymnasium und das benachbarte Mönchseegymnasium, aber auch für das gesamte Umfeld. „Die hohe Qualität der Planung ist ein Gewinn für das Stadtbild und dient auch der Identitätsstiftung im Quartier.“

Für die Planung der Schule, einschließlich der angrenzenden Freiflächen, vergab das Preisgericht jeweils einen zweiten Preis an das Büro Schad Vogel Bittkau mit Romina Streffing, beide Berlin, und OTTL.LA Landschaftsarchitekten Schöberl Hövelmann, München, sowie an die Werkgemeinschaft Landau, Landau, mit Olschewski Landschaftsarchitekten, Ludwigshafen. Darüber hinaus sprach die Jury drei Anerkennungen aus, und zwar an Löhle Neubauer Architekten, Augsburg, mit Bäuerle Landschaftsarchitektur + Stadtplanung, Stuttgart, an Wulf Architekten, Stuttgart, mit RB + P Landschaftsarchitektur aus Kassel sowie an Wittfoht Architekten mit Freiraumconcept, beide aus Stuttgart.

Siegerentwurf: „Sehr guter Beitrag zur Lösung der Bauaufgabe“

Der Siegerentwurf der ARGE Harter + Kanzler & Partner und w + p Landschaften sieht für die neue Innenstadt-Grundschule einen kompakten dreigeschossigen Baukörper vor, der sich durch eine hohe Funktionalität, eine gute Orientierung und eine gute Zuordnung und Verzahnung der Räume auszeichne, wie die Jury hervorhebt. Insgesamt würdigt das Preisgericht die Arbeit „als sehr guten Beitrag zur Lösung der Bauaufgabe“. Dazu gehört auch die separate Erschließung der Aula, die auch dem MSG und dem THG zur Verfügung stehen soll. Für jede Jahrgangsstufe sind zudem klar definierte Lernbereiche im Schulgebäude mit eigenen Außenbalkonen vorgesehen, die gleichzeitig als Fluchtwege dienen.

Gepunktet hat bei der Jury auch die geschickte Einordnung des Baukörpers in den Bestand, wodurch zwei wohlproportionierte Schulhöfe entstehen. Positiv bewertete die Jury zudem Konstruktion, Materialität und Technikkonzept, die ein ökologisch nachhaltiges Gebäude und einen wirtschaftlichen Betrieb erwarten ließen.

Klimaangepasste Umwandlung der Freiflächen

Am ersten Preisträger für den Ideenteil, also die Neuordnung und Neugestaltung der Schulhöfe und der Freiflächen des Theodor-Heuss-Gymnasiums und des Mönchseegymnasiums, hebt die Jury insbesondere die starke Begrünung und Entsiegelung der Freiflächen in Kombination mit einer Neuordnung der Parkflächen hervor.

Verhandlungsgespräche und Überarbeitungsphase

Die Jury empfiehlt den Entwurf des Wettbewerbssiegers zu realisieren. Zunächst wird die Stadt Verhandlungsgespräche führen und die Möglichkeit geben, die Entwürfe zu überarbeiten. Neben dem Wettbewerbsergebnis werden schließlich auch die Umsetzungsstrategie, die Projektorganisation und das Honorarangebot des Bieters in die endgültige Entscheidung für den Zuschlag einfließen. Über die Umsetzung des Ideenteils wird später entschieden.

Nach dem Neubau der Gerhart-Hauptmann-Grundschule und der Neckartalschule ist die Innenstadt-Grundschule der dritte städtische Schulneubau innerhalb weniger Jahre. Die Sanierung und der Neubau von Schulen stellen einen der Investitionsschwerpunkte der Stadt Heilbronn dar.

Der Wettbewerb

Zur Teilnahme am Wettbewerb waren insgesamt 25 Bewerber ausgewählt, davon sechs vorab ausgewählte Büros. Termingerecht eingegangen sind schließlich 23 Wettbewerbsarbeiten.

Die 13-köpfige Jury setzte sich aus sieben Fachpreisrichtern und sechs Sachpreisrichtern zusammen. 
Dem Team der Fachpreisrichter gehörten neben der Architektin Bärbel Hoffmann als Vorsitzender und Baubürgermeister Andreas Ringle die Landschaftsarchitektinnen Elke Berger und Professorin Birgit Kröniger sowie die Architekten Professorin Monika Joos Keller, Professor Peter Schlaier und Mathias Weißer an. 
Als Sachpreisrichterinnen fungierten Oberbürgermeister Harry Mergel, Bürgermeisterin Agnes Christner sowie die Stadträte Uwe Mettendorf, (CDU), Thomas Pappert (AfD), Tanja Sagasser-Beil (SPD) und Ulrike Morschheuser (Grüne).

Als Preisgeld waren insgesamt 91.000 Euro ausgelobt. Von diesem entfallen auf den Realisierungsteil 68.000 Euro und auf den Ideenteil 23.000 Euro. Im Realisierungsteil entfallen 27.000 Euro auf den ersten Preis, je 13.000 Euro auf den zweiten Preis und jeweils 5.000 Euro auf die Anerkennungen. Für den Ideenteil werden an den ersten Preisträger 9.000 Euro vergeben, an den zweiten 6.000 Euro und an den dritten 3.000 Euro. Die beiden Anerkennungen werden mit jeweils 2.500 Euro honoriert.

 

Visualisierung des Siegerentwurfs von Harter + Kanzler

Lageplan für den Siegerentwurf von Harter + Kanzler

Oberbürgermeister Harry Mergel (v.r.) präsentiert zusammen mit den ersten Preisträgern Ingolf Kanzler und Ludwig Harter das Siegermodell. – Foto: Stadt Heilbronn