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Wie ein Computer intelligent wird

Ausgebuchter Auftakt der Heilbronner KI-Gespräche: Prof. Stache (Hochschule Heilbronn) führt anschaulich ins Thema ein.

Ist Künstliche Intelligenz (KI) nur etwas für Experten? Von wegen. Rund 200 Gäste füllen zum Auftakt der neuen Reihe „Heilbronner KI-Gespräche“ den Abraham-Gumbel-Saal der VR-Bank Heilbronn und sind gespannt auf Antworten auf die Frage „Was genau ist KI?“. Der Saal ist ausgebucht, die gemeinsame Veranstaltung von Volkshochschule und Stadt Heilbronn kommt an.

Auch Oberbürgermeister Harry Mergel ist angetan von dem guten Zuspruch – und erklärt, dass man die Bürgerinnen und Bürger mitnehmen möchte, wenn Heilbronn mit den Hochschulen, Forschungsinstituten und besonders durch den Innovationspark Künstliche Intelligenz (Ipai) zur KI-Stadt werde. „KI gilt als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Und wir möchten Ihnen Orientierung geben auf dem komplexen Feld“, sagt Mergel. Zumal der Aufbau des Ipai – ein KI-Zentrum von internationalem Format im Areal Steinäcker nahe den Böllinger Höfen – auch die Stadtentwicklung und Wirtschaftskraft von Heilbronn nachhaltig stärken werde.

Professor Nicolaj Stache, Direktor des Zentrums für Maschinelles Lernen an der Hochschule Heilbronn, verdeutlicht in seinem anschaulichen Vortrag, dass Künstliche Intelligenz die Fähigkeit von Computern bedeutet, intelligentes menschliches Verhalten nachzuahmen. Er sieht die aktuelle KI als Helfer für den Alltag, eine bestimmte Aufgabe lösen.

Ohne intensives Training mit Daten geht es bei KI nicht

 

Nur: Wie macht ein Computer das - wie wird er „intelligent“? Eifriges Training mit Daten ist die entscheidende Basis. Stache macht Beispiele: Indem man dem Computer beim Projekt autonomes Fahren immer wieder Bilder von Ampeln vorlege, lerne er zu erkennen, was eine Ampel ist. In der Medizin sei dies mit Bildern von Tumorzellen ähnlich. Durch neue Schritte und Anpassungen lerne der Computer, immer bessere Vorhersagen zu machen. Aber: Es seien viele Schritte und viele Daten nötig, was hohe Kosten bedeute. Das neueste GPT-Sprachmodell basiere auf rund 1,5 Billionen Parametern. „Eine umwerfend hohe Zahl.“

Daten, Training, hohe Rechenleistung und menschliche Expertise beim Auswählen der richtigen Vorgaben seien wichtige Elemente für KI-Prozesse. Unseren Alltag, so Stache, habe KI längst durchdrungen, beim Autofahren, bei der Handynutzung, dem Einsatz von Sprachassistenten wie Alexa und Siri oder eines Saugroboters.

Chancen und Risiken im Fokus

KI schafft große Chancen, birgt aber auch Risiken. Stache listet auf:  KI hilft, Prozesse zu vereinfachen, kann Sprachbarrieren abbauen, Ressourcen besser einsetzen, sie hilft, den stetig steigenden Wissensschatz zu erschließen. Aber: Sie kann durch Fake-Bilder auch täuschen, Menschen manipulieren, kann militärisch wie in Drohnen eingesetzt werden oder lebensentscheidende Prozesse wie z.B. eine Vergabe eines Kredites beeinflussen. Wichtig sei, dass wir genau prüfen, welche Informationen wir von wem erhalten – und wie seriös sie einzuschätzen sind.

In virtuellem KI-Labor viele Informationen gebündelt

Am Ende schaltet Prof. Stache das neue virtuelle KI-Labor auf der Internetseite der Hochschule frei. Auf einem animierten Rundgang durch verschiedene Gebäude können Interessierte sich zu Themen wie KI und Bildung, KI und Nachhaltigkeit, KI und Produktion, Gesellschaft oder Mobilität informieren. Die Hochschule zeigt auch, woran sie mit KI gerade forscht. Eine KI-Sprechstunde und Hilfestellung bei Fragen zu KI und Recht vor allem für Unternehmen sind mit im Angebot.

Lust auf noch mehr KI?

Weitere Veranstaltungen der Reihe Heilbronner KI-Gespräche und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf der Internetseite der Volkshochschule Heilbronn.

  • 05.12.2023  KI zum Sehen, Hören, Mitmachen. Lernen mit dem KI-Campus (18.30 Uhr)
  • 23.01.2024 Kann KI Kunst? Von kreativen Computern und intelligenten Pinseln (18 Uhr)
  • 06.02.2024 Wie KI die Medizin revolutioniert, von automatisierter Tumorerkennung zu intelligenten Neuroprothesen (18 Uhr)