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Digitalstrategie

Bis 2030 setzt die Stadt Heilbronn eine Vielzahl spannender Digital-Projekte in den unterschiedlichsten Bereichen um. Die Klammer um die vielfältigen Maßnahmen im digitalen Bereich bildet die Digitalisierungsstrategie „Digitale Stadt Heilbronn 2030". Ihre Ziele wurden gemeinsam mit der Stadtgesellschaft erarbeitet.

Aufbau und Strategiefelder

Digitalisierung und Stadtentwicklung müssen Hand in Hand gehen, um die jeweiligen Potenziale voll ausschöpfen zu können und Synergien zu schaffen. Die Digitalisierungsstrategie schließt daher inhaltlich konsequent an die „Stadtkonzeption Heilbronn 2030“ an und basiert auf den vier Strategiefeldern der Stadtkonzeption:

Hintergrund

Im Zuge der voranschreitenden digitalen Transformation wandeln sich fachliche Anforderungen und Tätigkeitsinhalte der Arbeitswelt grundlegend. So kann die zunehmende Digitalisierung zu einer teilweisen Substitution menschlicher Arbeitskraft durch vernetzte, computergesteuerte Maschinen bzw. automatisierte Prozesse führen.

Ziele

Im Kern des Strategiefeldes „Bildungs- und Wissensstadt“ stehen neben den Bildungsangeboten auch die Forschungsaktivitäten in der Stadt. Zum einen sollen diese gefördert werden, zum anderen gilt es, eine engere Verzahnung von Bildung und Forschung mit der Wirtschaft zu erzielen, um den Weg für Kooperationen und Wissenstransfer zu ebnen. Damit die geplanten Maßnahmen ihre gewünschte Wirkung und den erwarteten Nutzen erzielen können, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllt werden. Neben der digitalen Grundkompetenz der Bürgerschaft, welche sie zur Nutzung der Angebote befähigt, müssen (neue) Bildungsanbieter für die Mitarbeit an den Bildungszielen gewonnen werden. Diese können als Multiplikatoren fungieren und zugleich neue Inhalte beisteuern, die das bestehende Angebot fortwährend ergänzen und somit zu seiner Attraktivität und Aktualität beitragen.

Die Vision im Strategiefeld

  • Heilbronn ist im Jahr 2030 eine starke Bildungs- und Wissensstadt, in der digitale und analoge Bildungsangebote Hand in Hand gehen und von den jeweiligen Stärken profitieren.
  • Die Bildungslandschaft in Heilbronn im Jahr 2030 setzt sich aus einer Vielzahl von formellen und informellen Lernangeboten unterschiedlicher Akteure zusammen, die miteinander vernetzt und bestmöglich aufeinander abgestimmt sind, um einen strukturierten und kontinuierlichen Bildungsund Förderverlauf zu gewährleisten und so lebenslanges Lernen zu ermöglichen.
  • In Heilbronn definieren pädagogische Gesamtkonzepte digitale Lern- und Lehrstrategien sowie geeignete lehr- und lernunterstützende Technologien, probate Medien und den Zugriff auf diese sowie die erforderlichen Qualifikationen von Lehrkräften.
  • Im Jahr 2030 gibt es in Heilbronn durch die Institutionalisierung einer digitalen Grundbildung sowie eines Programms zur Vermittlung grundlegender Medienkompetenzen einen gleichberechtigten, barrierefreien Zugang zu digitalen Medien, wodurch die Bürgerschaft gestärkt wird und der digitalen Spaltung entgegengewirkt werden konnte.

Hintergrund

Die Vielfalt der Stadtgesellschaft von Heilbronn wird aufgrund von Zuwanderung, unterschiedlichen Lebenskonzepten, Menschen mit Behinderung sowie einer alternden Gesellschaft bis 2030 noch zunehmen. Dies spiegelt sich auch im sozialen und kulturellen Leben wider.  In Heilbronn leben Menschen aus über 150 Herkunftsländern zusammen. Diversität ist bedingt durch verschiedene Aspekte, wie kulturelle und religiöse Vielfalt, unterschiedliche Altersstrukturen oder das Vorhandensein von Behinderungen. Diese Diversität führt zu vielfältigen Bedürfnissen und Ansprüchen der Bürgerschaft an ihre Stadt.

Digitale Technologien schaffen neue Möglichkeiten für die Kommunen, das Wissen und die Anregungen der Einwohnerinnen und Einwohner in Planungen einzubeziehen. Soziale Netzwerke, online-Plattformen oder digitale Kanäle haben das Potenzial, die Information und Kommunikation zu verbessern sowie neue Zielgruppen zu erreichen.Digitale Visualisierungstechnologien können z.B. Stadtentwicklungsprojekte auch für Laien veranschaulichen. Algorithmen können heute Foren und Teile des Internets durchsuchen und der Stadtverwaltung automatisiert berichten, ob und wie die Bürgerinnen und Bürger in der digitalen Welt über ihre Stadt denken. Dies bietet frühzeitig Hinweise darauf, wo aus Sicht der Bürgerschaft Verbesserungsbedarfe bestehen.

Ziele

Die Forderung nach Transparenz und Offenheit nimmt zunehmend eine zentrale Rolle ein. Daher muss es das Ziel sein, Informationen zu bündeln und zu strukturieren, damit diese leicht zugänglich, abrufbar und verständlich aufbereitet sind. Dies erfordert entsprechende Ressourcen aufgrund der Informationsfülle. Durch das Informationsfreiheitsgesetz (und dessen nachfolgende Normen) und die Open Data-Bewegung werden öffentliche Institutionen ihr Handeln künftig noch stärker an aktuelle gesellschaftliche Forderungen und Bedürfnisse anpassen müssen. Heilbronn greift diese Anforderung offensiv auf und arbeitet seit 2017 aktiv an seiner Open Data-Fähigkeit. Mehr dazu finden sie im Open Data Portal.

Die Vision im Strategiefeld

  • Die in Heilbronn im Jahr 2030 umgesetzten Digitalisierungsmaßnahmen werden nicht zu einer Bevormundung durch Technik führen, sondern im Gegenteil, den Menschen mehr Freiraum für ihre Selbstverwirklichung geben.
  • Das Zusammenspiel moderner Informations- und Kommunikationstechnologien sowie drahtloser Sensornetzwerke lässt Heilbronn im Jahr 2030 zu einer Smart City werden, in der die Lebensqualität der Bewohner und die Attraktivität des Standortes im Mittelpunkt stehen.
  • In Heilbronn stärkt die Digitalisierung die aktive, partizipative Bürgergesellschaft. Netzwerke bringen Menschen unterschiedlicher Gruppen aus Bürgerschaft, Verwaltung, Unternehmen und Institutionen zusammen, fördern deren Austausch und Interaktion und stärken das „Wir-Gefühl“. Sämtliche digitale Bürgerdienste und Plattformen richten ihre Kommunikation und ihr Angebot an der Vielfalt der Heilbronner Bevölkerung aus.
  • In Heilbronn werden mit Offenheit und Mut immer wieder neue Ideen im Rahmen von Reallaboren ausprobiert, um deren Eignung für die Stadt zu überprüfen. Der konkrete Nutzen, die Akzeptanz der Bürgerschaft sowie die Einbindung in die Kultur und Identität Heilbronns sind hierbei der Maßstab.

Zwar befasst sich dieses Strategiefeld primär mit der Teilhabe der Bürgerschaft an der Stadtgesellschaft, es gilt jedoch zu bedenken, dass sich auch die anderen Ziele der Strategie an alle Bürgerinnen und Bürger richten – unabhängig von Herkunft, Alter, Geschlecht, Religion, Behinderung und Einkommen Teilhabe und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sind für ein funktionierendes Gemeinwesen essenziell.

Hintergrund

Im Rahmen einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung kommt dem Thema Mobilität eine zentrale Rolle zu. Nicht nur Infrastruktur und Verkehr, sondern auch Wirtschaft und Gesellschaft werden hiervon im Alltag tangiert. Neue Mobilitätskonzepte und -angebote müssen daher vor allem Mehrwerte für Menschen und Unternehmen schaffen. Gleichzeitig eröffnen sie Möglichkeiten, übergeordnete Themen wie Klima- und Umweltschutz miteinzubeziehen und somit die Nachhaltigkeit der Stadt zu erhöhen. Das Strategiefeld „Zukunftsfähige Mobilität“ spricht somit nicht nur die Ebene der städtischen Infrastruktur an, sondern auch die Ebenen des privaten und geschäftlichen Verkehrs. 

Auf diesen drei Ebenen müssen gewisse Grundvoraussetzungen geschaffen werden. Im Hinblick auf den ÖPNV streben die verschiedenen Anbieter eine stetige Optimierung hinsichtlich Pünktlichkeit und Service an. Hierzu zählen etwa der Aus- und Umbau des ÖPNV-Netzes sowie die Modernisierung bzw. Erweiterung des Fuhrparks. Die erhobenen Echtzeit-Verkehrsdaten sind sowohl für die Stadt als auch für Unternehmen wertvoll, da hierüber beispielsweise Bedarfe, Schwachstellen und Ineffizienzen ermittelt werden können, welche als Basis neuer Geschäftsmodelle dienen können. Im Interesse der Bürgerschaft steht außerdem der bequeme, barrierefreie Zugriff auf die für sie relevanten und idealerweise personalisierten Echtzeit-Daten, beispielsweise über Verkehrs-Apps.

Ziele

Durch den Einsatz von modernen Sensoren, künstlicher Intelligenz und Big Data-Analysen werden die Prozesse in Verkehrssystemen intelligenter und vor allem datengetriebener. Standortgenaue Echtzeitinformationen sind ebenso ein grundlegender Bestandteil des Verkehrsmanagements, wie etwa das Straßen- und Schienennetz, da diese Daten die sinnvolle Vernetzung von Verkehrsanbietern überhaupt erst ermöglichen. Mithilfe von mobilen Anwendungen (Apps) besteht bspw. die Möglichkeit, Verkehrsmittel flexibler zu nutzen und einfacher miteinander zu kombinieren, was eine bessere Planung durchgängiger, verkehrsmittelübergreifender Reiserouten ermöglicht.


Die digitale Transformation verstärkt die Vernetzung der Verkehrsmittel. Die Entwicklung und der Einsatz von autonom fahrenden Fahrzeugen werden zum einen disruptiven Einfluss auf das Verkehrssystem haben und zum anderen müssen hierbei große Herausforderungen im aktuellen Verkehrsmarkt gelöst werden. Gewohnte Nutzungsmuster, Besitz- und Geschäftsmodelle werden dadurch verändert, dass selbstfahrende Fahrzeuge im Prinzip sowohl private Autos als auch Busse, Carsharing-Fahrzeuge oder Sammeltaxis ersetzen können.


Die Vision im Strategiefeld:

  • Durch ein intelligentes, digitales Verkehrsmanagement ist Heilbronn zu einem multimodalen Mobilitätszentrum der Region geworden.
  • Im Jahr 2030 verfügt Heilbronn über eine umfassende, überwiegend private, Lade-Infrastruktur im Bereich der Elektromobilität – sei es für E-Bikes, Pedelecs oder E-Autos. Dadurch sinkt der Anteil an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor stetig.
  • Das Smartphone ist die universell nutzbare Fahrkarte für eine einfache und multimodale Verkehrsnutzung und unterstützt die Nutzer in ihrer individuellen Mobilität.
  • Die mit Hilfe von Echtzeitdaten und intelligenter Software getroffenen Mobilitätsentscheidungen verbessern den Verkehrsfluss in Heilbronn im Jahr 2030 und führen dazu, dass die Stadt ihre Klimaschutzziele (z. B. CO2-Reduktion) erreichen kann. Die Mobilitätsentscheidungen umfassen vor Fahrtantritt z. B. die Wahl von Verkehrsmitteln, die Routenwahl, den Zeitpunkt sowie während der Fahrt z. B. die Steuerung von Verkehrsanlagen oder die Verkehrsmittelinteraktion.
  • Der Gedanke „Nutzen statt Besitzen“ ist in Heilbronn im Jahr 2030 weit verbreitet: Immer mehr Menschen verzichten auf ein eigenes Auto und nutzen komplett oder ergänzend die inzwischen in ausreichender Zahl verfügbaren Sharing-Angebote.
  • Im Jahr 2030 ist in Heilbronn eine Vielzahl autonomer Fahrzeuge täglich im Einsatz.

Hintergrund

Auf ihrem Weg zur digitalen Stadt geht es Heilbronn nicht ausschließlich darum, sichtbaren Mehrwert für Wirtschaft und Gesellschaft zu schaffen. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Ausnutzung zahlreicher Anknüpfungspunkte zur Optimierung von Prozessen und Diensten der Stadtverwaltung mittels digitaler Technologien. Daher müssen auch auf Verwaltungsebene organisatorische und verfahrenstechnische Voraussetzungen geschaffen werden, damit die geplanten Maßnahmen planmäßig umgesetzt und betreut werden können.
Modernes Personal-, Organisations- und IT-Management bedeutet auch, die Qualität und Wirtschaftlichkeit aller Verwaltungsleistungen regelmäßig zu überprüfen. Viele interne Verwaltungsprozesse laufen bereits elektronisch ab und werden kontinuierlich optimiert. Die elektronische Akte wird zum Standard und eröffnet neue Möglichkeiten für den Ausbau des Wissensmanagements, der der Bürgerschaft und den Mitarbeitenden gleichermaßen zu Gute kommt. Für den digitalen Kulturwandel in der Verwaltung werden die technische Infrastruktur kontinuierlich auf einem aktuellen Stand gehalten und die IT-Kompetenzen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen der Personalentwicklung gefördert und gestärkt.

Ziele

Die kontinuierliche Verwaltungsmodernisierung schafft somit zukunftsfähige Strukturen, mit denen man flexibel auf gesellschaftliche und demografische Veränderungen und sich ständig verändernden Gesetzesgrundlagen reagieren kann und sich kommunale Aufgaben kundenorientiert, nachhaltig, effektiv und effizient erfüllen lassen. Sie ermöglicht u.a. die Weiterentwicklung des Qualitätsmanagements, die konsequente Bürgerorientierung, die Modernisierung der Ratsarbeit und auch die vielfältigen Facetten des Personalmanagements.
Die sich durch die Digitalisierung dynamisch verändernde Arbeits- und Lebenswelt ermöglicht eine individuelle Flexibilisierung von Arbeits- und Privatleben („Work-Life-Balance“). Für viele Beschäftigte wird es immer wichtiger, ihre Zeitaufteilung selbst bestimmen zu können. Mit der Digitalisierung werden erfolgreiche Berufsbiografien unter Rücksichtnahme auf private, soziale, kulturelle und gesundheitliche Erfordernisse ermöglicht.

Die Vision im Strategiefeld:

•    In Heilbronn bildet eine nahezu flächendeckende Breitband-Infrastruktur die Grundlage für digitale Vernetzung und verfügbare Leistungen.
•    Mit der erfolgten durchgängigen Einführung der elektronischen Akte als führende Aktenform, interner Prozessoptimierung und weiter verbesserter Möglichkeiten der mobilen Arbeit, ergibt sich eine Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Beschäftigten der Stadtverwaltung.
•    Eine personalisierte Plattform für Bürgerdienste, welche vorhandene Online-Bürgerdienste bereitstellt, hat sich als zentrale Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger fest etabliert, da sich im Jahr 2030 nahezu alle Verwaltungsdienstleistungen orts- und öffnungszeitenunabhängig sowie abschließend erledigen lassen.
•    Die Digitalisierung wird zu einer Vereinfachung und Entbürokratisierung führen. Durch die Digitalisierung von Verwaltungsdaten, -prozessen und -angeboten wird die Bürgerschaft schneller und unkomplizierter unterstützt sowie der Verwaltungsaufwand für die Beschäftigten reduziert.
•    Durch die Digitalisierung und Automatisierung von Standardabläufen und -aufgaben werden die Verwaltungsmitarbeiter entlastet. Dadurch steht ihnen mehr Zeit für ihre fachlichen Entscheidungen und die individuelle Betreuung der Bürgerschaft zur Verfügung.
•    Die Stadtverwaltung Heilbronn nimmt im Jahr 2030 verstärkt die Rolle eines „Ermöglichers“ ein, indem sie Prozesse initiiert, moderiert und vermittelnd zwischen Institutionen, Unternehmen, Bildungseinrichtungen und der Bürgerschaft tätig wird. Durch gemeinsam organisierte Qualifizierungsmaßnahmen wirkt sie so beispielsweise dem Fachkräfteengpass entgegen.
•    Im Jahr 2030 trägt der offene Zugang, die freie Nutzung und die Bereitstellung von Verwaltungsdaten (Open Data) zu mehr Transparenz bei. So ermöglicht die Stadt die Zusammenarbeit von engagierten Personen und bietet eine Plattform für Ideen, um Mehrwerte für die Stadtgesellschaft zu schaffen.
•    Um die Chancen der Digitalisierung im Zusammenhang mit der Energie und Verkehrswende zu nutzen, öffnen sich sowohl die Stadt Heilbronn als auch ihre Tochterunternehmen (z. B. Stadtwerke Heilbronn GmbH) für neue Kooperationen (etwa mit Start-ups), um bis 2030 neue Geschäftsfelder zu erschließen.

Das Strategiefeld "Digitale Stadt" bildet die notwendige technische Basis für die drei oberhalb platzierten Strategiefelder „Bildungs- und Wissensstadt“, „Teilhabe an der Stadtgesellschaft“ und „Zukunftsfähige Mobilität“. Die Schaffung infrastruktureller (u.a. der Glasfaser- oder WLAN-Ausbau) und verwaltungsseitiger (u.a. Verwaltungsprozesse und Datenbereitstellung) Grundvoraussetzungen bildet die Grundlage um die mit Bildung, Teilhabe und Mobilität eingeschlagenen „strategischen Zielrichtungen“ zu verfolgen.

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