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Baugebiet Längelter

Der Gemeinderat hatte bereits im Januar 2017 auf der Grundlage eines Wohnbauflächenkonzepts der Verwaltung den Auftrag dazu erteilt, das Baugebiet Längelter mitsamt dem Gelände der Fritz-Ulrich-Schule zu entwickeln. Hintergrund ist die anhaltend große Nachfrage nach Wohnraum, die nicht allein durch Innenentwicklung gedeckt werden kann. Dabei soll das Baugebiet Längelter eine Weiterentwicklung von Böckingen gewährleisten, da die bestehenden Baugebiete wie die Wasserturmsiedlung nahezu vollständig aufgesiedelt sind.

Das geplante Baugebiet liegt auf der Kuppe zwischen der Haseltersiedlung und Alt-Böckingen, unmittelbar angrenzend an das Berufsschulzentrum. Die Nähe zur Stadtbahnhaltestelle, zum Ziegeleipark und zum Ortskern von Alt-Böckingen mit seinen Versorgungseinrichtungen machen das Gebiet zu einem attraktiven Wohnstandort. Zudem existieren für den Bereich Längelter bzw. für das Schulgelände bereits rechtskräftige Bebauungspläne, die eine Bebauung zulassen, aber bisher nicht bzw. nicht vollumfänglich umgesetzt wurden. Nach diversen Voruntersuchungen – unter anderem zum Lärm- und Artenschutz – wurde das Plangebiet abgegrenzt und die Zielsetzung für die Entwicklung des Baugebiets erarbeitet, um auf dieser Grundlage einen städtebaulichen und freiraumplanerischen Wettbewerb auszuschreiben.

Unter Beteiligung der Gremien des Gemeinderats, der Behörden, der teilnehmenden Preisrichter sowie der Öffentlichkeit wurde daraufhin die Auslobung mit der Aufgabenstellung für den Wettbewerb erarbeitet und am 17.12.2018 vom Gemeinderat beschlossen. In der Gemeinderatssitzung am 17.12.2018 wurden zudem die Bedenken und Anregungen behandelt, die im Zuge der Bürgerbeteiligung (im Juli und August 2018) zu den Zielen und Rahmenbedingungen des Wettbewerbs für das Baugebiet Längelter vorgebracht wurden. In einem Bericht wird dargestellt, wie im einzelnen mit den Anregungen umgegangen wurde.   

Der Plan mit der Abgrenzung des Baugebiets, die Auslobung sowie der Bericht über die Bürgerbeteiligung können hier heruntergeladen werden.

Wettbewerb für Längelter entschieden

Am 17. Juli 2019 wurde der von der Stadtverwaltung Heilbronn ausgelobte städtebauliche freiraumplanerische Wettbewerb für das neue Baugebiet „Längelter“ in Heilbronn-Böckingen entschieden. Den ersten Preis vergab die Jury einstimmig an die Arbeitsgemeinschaft citiplan GmbH aus Pfullingen (Stadtplaner) mit Freiraumplanung Sigmund Landschaftsarchitekten aus Grafenberg.

Das westlich des Neckars im Bereich des Heilbronner Stadtteils Böckingen, zwischen den gewachsenen Wohnlagen von Alt-Böckingen und der Haseltersiedlung gelegene Baugebiet „Längelter“ umfasst eine Gesamtfläche (Wettbewerbsgebiet) von ca. 26,9 ha mit einem Bruttobauland von ca. 16,9 ha.

In einem umfassenden Beteiligungsprozess unter Einbindung der Öffentlichkeit, der Gremien des Gemeinderats, der betroffenen Ämter und Träger und der Preisrichter wurden die Ziele und Rahmenbedingungen für das Baugebiet und den städtebaulichen Wettbewerb entwickelt:

Am offenen städtebaulichen freiraumplanerischen Wettbewerb nahmen 20 interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaften aus renommierten Stadtplanungsbüros und Landschaftsarchitekturbüros teil und erarbeiteten aus den vorgegebenen Zielen eine städtebauliche Konzeption für das neue Baugebiet „Längelter“.

Es soll ein identitätsvolles Baugebiet mit eigenem Charakter entstehen, dessen Entwurf die vorhandenen Prägungen des Ortes angemessen reflektiert und ergänzt. Dabei bedarf es einer differenzierten Auseinandersetzung mit den vorhandenen Freiraumqualitäten, den Streuobstwiesen, den räumlichen Übergängen zur angrenzenden Bebauung und zur Landschaft. Es soll eine Erschließung mit klarer Orientierung mit vielfältigen Vernetzungen vorhandener und neuer Wegeverbindungen geschaffen werden. Wichtig ist zudem das Ausloten einer nachhaltig vertretbaren und kompakten vorstädtischen Dichte, deren innere Verteilung und Einbettung in den gegebenen Kontext gut funktioniert. Insgesamt soll ein vielfältiges Quartier entstehen, das neben unterschiedlichen Wohnangeboten auch eine kleinteilige und quartiersbezogene Versorgung und Nutzungsmischung an geeigneter Stelle vorsieht.

Am 17.07.2019 tagte das Preisgericht mit Fachpreisrichtern aus den Disziplinen Stadtplanung, Architektur und Landschaftsarchitektur. Sachpreisrichter waren Vertreter aus dem Gemeinderat, der Stadtverwaltung und der Oberbürgermeister Mergel. Der Vorsitz lag bei Reiner Nagel, Architekt und Stadtplaner und Vorstand der Bundesstiftung Baukultur.

Neben dem ersten Preisträger, der Arbeitsgemeinschaft citiplan GmbH aus Pfullingen (Stadtplaner) mit Freiraumplanung Sigmund Landschaftsarchitekten aus Grafenberg, vergab das Preisgericht drei weitere Preise und zwei Anerkennungen. Der zweite Preis ging an das Büro Projekt GmbH Planungsgesellschaft für Städtebau, Architektur und Freianlagen aus Esslingen. Die Arbeitsgemeinschaft Humpert & Kösel-Humpert Freie Architekten & Stadtplaner GmbH aus Karlsruhe mit stadt landschaft plus Landschaftsarchitekten GmbH aus Karlsruhe erhielt den dritten Preis und die Arbeitsgemeinschaft Wick + Partner Architekten Stadtplaner Partnerschaft aus Stuttgart mit Glück Landschaftsarchitektur GmbH aus Stuttgart den vierten Preis. Anerkennungen gingen an die Arbeitsgemeinschaft Holl Wieden Partnerschaft aus Würzburg mit Kienleplan GmbH aus Leinfelden-Echterdingen und die Arbeitsgemeinschaft ARP Architektenpartnerschaft Stuttgart GbR aus Stuttgart mit Blank Landschaftsarchitekten aus Stuttgart.

Das Preisgericht empfiehlt der Stadt Heilbronn, die städtebauliche Konzeption des ersten Preisträgers zur Grundlage für die weitere strategische Rahmenplanung zu machen.