Kontrastansicht zur Hauptnavigation zum Hauptinhalt
1
Schmuckbild: Rathaus Heilbronn, historische Kunstuhr.

Aktuelle Meldungen

Hier gelangen Sie zur Übersicht aller News

Zukunftsorientierte Lösung für Klärschlammverwertung gefunden

Vertrag zur thermischen Klärschlammverwertung und Phosphorrückgewinnung in der Region Heilbronn unterzeichnet

Anfang April unterzeichneten Vertreter der Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG), der Entsorgungsbetriebe der Stadt Heilbronn sowie der MSE Mobile Schlammentwässerungs GmbH den Vertrag zur thermischen Klärschlammverwertung und Phosphorrückgewinnung. Damit wird sichergestellt, dass die Kläranlagen in Heilbronn, Oedheim, Neudenau und Widdern die neuen Anforderungen der Klärschlammverordnung erfüllen.

Spätestens ab 2029 wird der Klärschlamm aus der Kläranlage Heilbronn in einer Monoverbrennungsanlage thermisch verwertet, wobei der darin enthaltene Phosphor zurückgewonnen wird. Anfang April trafen sich Frank Schupp, Geschäftsführer Heilbronner Versorgungs GmbH HNVG, Timo Mechler, Abteilungsleiter Abwasser Entsorgungsbetriebe der Stadt Heilbronn, Leo Homann, Geschäftsführer MSE Mobile Schlammentwässerungs GmbH und Andreas Schaudt, Vertriebsleiter MSE Mobile Schlammentwässerungs GmbH zur Vertragsunterzeichnung.

„Wir freuen uns, dass die Kläranlage Heilbronn gemeinsam mit weiteren Kläranlagenbetreibern in der Region frühzeitig eine nachhaltige und zukunftsfähige Lösung gefunden hat. Mit der Unterzeichnung des Vertrags stellen wir den Transport, die Entsorgung und ab 2029 auch die Phosphorrückgewinnung für mehrere Jahre sicher“, erklärt Timo Mechler, Abteilungsleiter Abwasser Entsorgungsbetriebe der Stadt Heilbronn.

Die Bedeutung der Kläranlage Heilbronn

Die Kläranlage Heilbronn, für deren Betriebsführung die HNVG zuständig ist, spielt eine zentrale Rolle in der Abwasseraufbereitung für elf Kommunen in der Region. Jährlich fallen hier rund 15.100 Tonnen Klärschlamm an, was etwa 40 Prozent des gesamten Klärschlammaufkommens im Stadt- und Landkreis Heilbronn entspricht. Dieser Klärschlamm wird zukünftig effizienter verwertet.
„Gemeinsam mit der MSE haben wir nicht nur eine langfristige Abwasserentsorgung für die Bürgerinnen und Bürger im Raum Heilbronn sichergestellt, sondern auch einen Partner gefunden, mit dem wir eine ressourcenschonende Phosphorrückgewinnung lokal umsetzen werden“, betont Frank Schupp, Geschäftsführer HNVG.

Partnerschaft für nachhaltige Lösungen

„Mit über 30 Jahren Erfahrung in der nachhaltigen, sicheren Entsorgung von Klärschlämmen übernehmen wir nicht nur deren thermische Verwertung in der Region Heilbronn, sondern sorgen mit unserem Know-how auch für ein gesetzeskonformes Phosphorrecycling“, unterstreicht Leo Homann, Geschäftsführer MSE. Vertriebsleiter Andreas Schaudt ergänzt: „Den Weg, den Stadt- und Landkreis Heilbronn beschritten haben, findet bundesweit Beachtung. Seit dem ersten Pressebericht haben sich schon verschiedene Interessenten bei uns gemeldet, welche sich über den „Heilbronner Weg“ informieren wollen.“

Phosphorrückgewinnung ab 2029 Pflicht

Gemäß der überarbeiteten Klärschlammverordnung (AbfKlärV) wird die Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm in Deutschland ab 2029 verpflichtend. Klärschlamm aus kommunalen Anlagen mit einer Kapazität von über 100.000 Einwohnern darf dann bundesweit nicht mehr als Düngemittel eingesetzt werden. Stattdessen soll nur noch der zurückgewonnene Phosphor bodenbezogen genutzt werden. Betreiber sind verpflichtet, die Rückgewinnung sicherzustellen, wenn der Phosphorgehalt mindestens zwei Prozent in der Trockenmasse beträgt. Für kleinere Kläranlagen gelten abweichende Bestimmungen.

Ein essenzielles Element für Lebewesen

Phosphor ist ein knapper, aber für Lebewesen unverzichtbarer Nährstoff. In der Natur kommt Phosphor in Sedimentgesteinen, Gewässern und Organismen vor, der zunächst aufwändig abgebaut werden muss. Da Deutschland über keine eigenen Phosphorvorkommen verfügt, ist das Land auf Importe angewiesen. Zukünftig soll die Landwirtschaft verstärkt Phosphor aus Klärschlamm nutzen, um die Abhängigkeit von Importen und die negativen Auswirkungen des Primärrohstoffabbaus zu verringern.

Pressemitteilung der Heilbronner Versorgungs GmbH

 

Am 1. April unterzeichneten (v.l.n.r.) Timo Mechler, Frank Schupp, Leo Homann und Andreas Schaudt den Entsorgungsvertrag. Über die Heilbronner Versorgungs GmbH