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Klimaanpassung für den Heilbronner Festplatz

„Smart Festival Forest“ auf der Theresienwiese

Heilbronns größter Festplatz, die Theresienwiese, hat jetzt eine grüne Mitte. Auf einer Fläche von knapp 800 Quadratmetern, etwa so groß wie der Rathausinnenhof, wachsen Bäume und Stauden, führen Wege zwischen ihnen hindurch, laden Holzdecks zum Verweilen ein. Das Wäldchen ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der klimaangepassten Stadtentwicklung. Nach dem mit dem Deutschen Landschaftsarchitekturpreis ausgezeichneten Klimawälchden am Wollhaus ist es das zweite in der Stadt und trägt die Bezeichnung „Smart Festival Forest“. Sie ist angelehnt an eine der größten Konferenzen europäischer Science Center und Museen, die vom 2. bis 4. Juni in einer temporären Zeltstadt auf der Theresienwiese stattfindet. 

„Innerstädtische Waldstrukturen wie das Klimawäldchen gehören zu unserer Strategie, bei immer heißer werdenden Sommern schnell erlebbare Veränderungen zu schaffen. Dort können alle Besucherinnen und Besucher unmittelbar spüren, welche positiven Auswirkungen auf das Stadtklima eine auf den ersten Blick einfache Begrünung von versiegelter Fläche hat“, sagt Dr. Bettina Schmalzbauer, Leiterin der Klimaschutzleitstelle der Stadt Heilbronn. „Diese Strukturen tragen zur Verbesserung des Mikroklimas bei, wirken kühlend auf die Umgebung und erhöhen so die Aufenthaltsqualität. Jeder gepflanzte Baum leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und der Möglichkeit, CO2 langfristig zu speichern.“

Insgesamt wurden auf der Theresienwiese 72 Bäume, 83 Sträucher und 2245 Stauden auf der 752 Quadratmeter großen Fläche gepflanzt. So wird eine waldähnliche Struktur auf dem geschotterten Platz geschaffen, die dauerhaft angelegt ist. Die Wege sind mit Rindenmulch bedeckt. Auf sieben Holzdecks aus Douglasienholz können die Besucher sich erholen. 13 Nebelsäulen bringen im Sommer angenehme Kühlung. Im Gegensatz zum Klimawäldchen am Wollhaus, das auf einer Tiefgarage angelegt ist, haben die Bäume auf der Theresienweise Bodenanschluss und werden automatisch bewässert.

Das Klimawäldchen „Smart Festival Forest“ haben Mitarbeitende des städtischen Betriebsamts und des Grünflächenamts in Zusammenarbeit mit dem Büro frei raum konzept, landschaftsarchitekten in Stuttgart, in den vergangenen Wochen umgesetzt. Das Büro hat auch den Stadtdschungel auf der Kranenstraße als BUGA-Ausstellungsprojekt realisiert.

Das Science Center experimenta hat das gemeinnützige Klimaprojekt unterstützt und ist der erste Nutzer. „Da Nachhaltigkeit und Klimawandel zu den Hauptthemen der Ecsite-Konferenz gehören, passt die Einweihung des Klimawäldchens im Rahmen der Tagung wunderbar“, sagt Dr. Wolfgang Hansch, Geschäftsführer der experimenta.

„Nach der Pandemie-Unterbrechung ist es an der Zeit zu überlegen, wie eine klimaangepasste Festplatzstruktur aussehen kann“, sagt Oliver Toellner, Leiter des Grünflächenamts. „Das neue Klimawäldchen wird als neue Struktur in das Volksfest- und Messegeschehen in Heilbronn integriert, als Entspannungsraum und als neue These einer klimaangepassten Festplatzstruktur.“

Klimaschutz ist eines der zentralen Themen der Heilbronner Stadtentwicklung. Den strategischen Rahmen für eine zielorientierte Klimaanpassung im Stadtgebiet gibt das Klimaschutzteilkonzept zur Anpassung an den Klimawandel. Mit seinen 31 Maßnahmen verfolgt es das Ziel, die nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels vorausschauend zu begrenzen und so das Stadtklima zu verbessern. Da sich solche Klimawaldstrukturen ebenfalls positiv auf die Luftreinhaltung und das Speichern von Regenwasser auswirken, sind sie wichtiger Teil der Klimawandelanpassung.