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„Diskussion vom Kopf auf die Füße stellen“

Erlebnisweg Lerchenbergtunnel

Wie geht es weiter mit dem Lerchenbergtunnel? Über diese Frage soll nun der Gemeinderat entscheiden. Dies sagte Oberbürgermeister Harry Mergel heute dem Verein „Erlebnisweg Lerchenbergtunnel“ zu, nachdem dieser ihm zuvor eine Unterschriftenliste zur Umsetzung eines Fuß- und Radwegs vom Silcherkarree zur Jägerhausstraße durch den Lerchenbergtunnel übergeben hatte. „Mit der Unterfütterung durch Fakten wollen wir die Diskussion vom Kopf auf die Füße stellen“, erklärte der OB.

Das Amt für Straßenwesen der Stadt Heilbronn hatte erst dieser Tage das Ingenieurbüro Holzhäuser aus Ettlingen mit einer tunnelbautechnischen Bestandsaufnahme beauftragt. Im Ergebnis kommen die Gutachter zu dem Schluss, dass sich der Tunnel zwar in einem – gemessen an seinem Alter – „befriedigenden bis guten Gesamtzustand“ befindet, keine Hinweise auf globale Standsicherheitsdefizite gefunden wurden, aber „umfangreiche Sicherungsmaßnahmen zum Schutz der künftigen Nutzer des Tunnels unbedingt erforderlich“ seien. Damit teilen die Gutachter die Einschätzung der Verwaltung, die von Kosten in Millionenhöhe für eine Umnutzung des Tunnels ausgeht, ganz abgesehen von den Grunderwerbskosten und den sich ergebenden Folgekosten für die Unter- und Erhaltung des Tunnelbauwerks. Bislang befindet sich die Gleistrasse mit einer Fläche von rund drei Hektar im Eigentum der Deutschen Bahn.

Das aktuelle Kurzgutachten wird nun dem Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats vorgelegt. Dieser soll dann entscheiden, ob das Projekt weiter -verfolgt und weitere Untersuchungen und Planungen etwa zur Sicherung des Tunnels, zur Beleuchtung und zum Untergrund des Radweges in Auftrag gegeben werden sollen. „Der Gemeinderat muss entscheiden, ob er für dieses Projekt Geld setzen will, die Verwaltung ist hier offen“, erklärt Oberbürgermeister Mergel.

Der rund 400 Meter lange Tunnel war einst Teilstück der „Verbindungsbahn“ von der Bottwartalbahn über den Südbahnhof zum Hauptbahnhof. Er wurde 1999 stillgelegt. „Teilweise großflächig“, wie das Gutachten festhält, ist an der Tunnelinnenseite der „Zementspritzputz heruntergebrochen“. Auch das Ziegelmauerwerk zeige „an vielen Stellen Abschalungen, oberflächennahe Erosionserscheinungen und lokal tiefergehende Abplatzungen von mehreren Zentimetern Tiefe“. Zudem beobachten die Gutachter „an vielen Stellen im Tunnel feuchte Flächen“ und „vereinzelte punktuelle Wasserzutrittsstellen“.

Der Verein „Erlebnisweg Lerchenbergtunnel“ sieht die Trasse als sichere Verbindung zwischen der Ost- und der Innen-/Südstadt.

Die Radwegtrasse durch den Lerchenbergtunnel war ein Bestandteil der städtischen Machbarkeitsstudie zu Radschnellverbindungen im Raum Heilbronn / Neckarsulm, ging hierbei jedoch nicht als Vorzugstrasse hervor. Die städtische Radverkehrskonzeption sieht keine Verbindung auf dieser Strecke vor. Die Anbindung des Heilbronner Ostens an die Innenstadt wird durch die Radroute Ost sichergestellt.

Übergabe der Unterschriftenliste am Südportal des Lerchenbergtunnels (v.l.)Hartmut Seitz-Bay, Martin Bücker, Oberbürgermeister Harry Mergel, Wolf Theilacker

Übergabe der Unterschriftenliste am Südportal des Lerchenbergtunnels (v.l.)Hartmut Seitz-Bay, Martin Bücker, Oberbürgermeister Harry Mergel, Wolf Theilacker