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Wettbewerb für Neckartalschule entschieden

Alle 20 Entwürfe werden am Wochenende ausgestellt

Der Wettbewerb für die neue Neckartalschule in Heilbronn-Böckingen ist entschieden. Mit dem Entwurf für einen dreigeschossigen Baukörper in Holzhybridbauweise und einer Campusfläche als Verbindung zur benachbarten Grünewaldschule setzte sich das Büro BJW Architekten, Broghammer Jana Wohlleber Architekten, aus Zimmern ob Rottweil zusammen mit SIMA|BREER Landschaftsarchitektur aus dem schweizerischen Winterthur durch. Eingereicht waren 20 Arbeiten, unter denen eine elfköpfige Jury auswählte. Alle Wettbewerbsarbeiten sind am Freitag, 24. Juni, von 13.30 bis 18 Uhr und am Samstag, 25. Juni, von 10 bis 18 Uhr in der Turnhalle der Grünewaldschule ausgestellt. Die Neckartalschule wird neu gebaut, weil das aus den 1930er Jahren stammende Schulgebäude nicht mehr den Anforderungen eines Sozialpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums genügt.

Oberbürgermeister Harry Mergel und Bürgermeister Wilfried Hajek, beide Mitglied der Jury, loben die eingereichten Entwürfe als „überaus qualitsätsvoll“ und freuen sich, dass mit dem Siegerentwurf nun eine Planungsgrundlage vorliegt, die die Richtung für den Neubau des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum Neckartalschule vorgibt. Bürgermeisterin Agnes Christner, ebenfalls Mitglied der Jury, sieht im Entwurf auch einen Gewinn für die angrenzende Grünewaldschule und für das gesamte Umfeld. „Der Entwurf schafft eine neue Schulqualität, aber auch eine neue Aufenthaltsqualität.“

Den zweiten Preis vergab die Jury an MGF Architekten und Wiedemann+Schweizer Landschaftsarchitektur, beide Stuttgart. Dritter Preisträger ist Kohlmayer Oberst Architekten und Planungsgemeinschaft für Landschaftsarchitektur Markus Herthneck, ebenfalls beide Stuttgart. Darüber hinaus sprach die Jury drei Anerkennungen aus, und zwar an Leupold Brown Goldbach Architekten, München, und PEYKER Landschaftsarchitektur, Schönaich; Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten + Stadtplaner und WGF Objekt GmbH, Franz Hirschmann, beide Nürnberg, sowie an Löhle Neubauer Architekten BDA, Augsburg, und El:ch Landschaftsarchitekten, München.

Ein Gebäude für alle Funktionalitäten

Der Siegerentwurf von BJW Architekten für die neue Neckartalschule sieht einen kompakten dreigeschossigen Baukörper vor, in dem alle geforderten Funktionen Platz finden, wie die Jury lobend erwähnt. Angedacht ist eine gemeinsame Mensa mit der benachbarten Grünewaldschule. Die Schmalseiten des Gebäudes sind an der Grünewaldstraße und der Salzburger Straße orientiert, womit der Bau Rücksicht auf die kleinteilig angrenzende Wohnbebauung nehme. Darüber hinaus lasse die Anordnung des Gebäudes im Süden ausreichend Platz für die Querung der Fahrradstraße (Landwehrstraße) und schaffe die gewünschte Campusfläche als Verbindung zwischen den beiden benachbarten Schulen. Im nördlichen Bereich verblieben großzügige Frei- und Pausenhofflächen, die vom Foyer aus erschlossen werden.

In ihrer Beurteilung hebt die Jury auch die klare Zonierung und Orientierung hervor, und zwar sowohl im Außenbereich als auch im Erdgeschoss des Gebäudes. Die beiden Obergeschosse würden durch das Atrium räumlich spannend inszeniert und sehr gut belichtet. Gepunktet hat bei der Jury auch die ruhige Fassade der Obergeschosse und die Transparenz der Erdgeschoss-Bereiche. Die geplante Holzhybridkonstruktion in Verbindung mit dem klaren Baukörper lasse eine wirtschaftliche Erstellung mit niedrigen Betriebskosten erwarten und berücksichtige die Verringerung des CO²-Fußabdrucks.

Das Büro BJW Architekten ist in Heilbronn bereits bekannt. Von ihm stammt auch der Entwurf für die in diesen Tagen fertiggestellte Gerhart-Hauptmann-Grundschule in der Karlstraße.

Verhandlungsgespräche und Überarbeitungsphase

Die Jury empfiehlt den Entwurf des Wettbewerbssiegers zu realisieren. Zunächst wird die Stadt Verhandlungsgespräche führen und die Möglichkeit geben, die Entwürfe zu überarbeiten. Neben dem Wettbewerbsergebnis werden schließlich auch die Umsetzungsstrategie, die Projektorganisation und das Honorarangebot des Bieters in die endgültige Entscheidung für den Zuschlag einfließen.

Nach dem Neubau der Gerhart-Hauptmann-Grundschule ist die Neckartalschule der zweite städtische Schulneubau innerhalb weniger Jahre. Die Sanierung und der Neubau von Schulen stellen einen der Investitionsschwerpunkte der Stadt Heilbronn dar.

Der Wettbewerb

Zur Teilnahme am Wettbewerb waren insgesamt 25 Bewerber ausgewählt, davon fünf vorab ausgewählte Büros. Termingerecht eingegangen sind schließlich 20 Wettbewerbsarbeiten.

Die elfköpfige Jury setzte sich aus sechs Fachpreisrichtern und fünf Sachpreisrichtern zusammen. Dem Team der Fachpreisrichter gehörten neben dem Architekten Frank Berkenhoff als Vorsitzenden, der Freiraumplanerin Professorin Cornelia Bott, und Baubürgermeister Wilfried Hajek die drei Architekten Markus Lager, Professor Peter Schlaier und Jutta Schürmann an. Als Sachpreisrichterinnen fungierten Karin Schüttler in Vertretung von Oberbürgermeister Harry Mergel, Bürgermeisterin Agnes Christner sowie die Stadträte Dr. Albrecht Merkt (CDU), HoIger Kimmerle (Grüne) und Harald Pfeifer (SPD).

Als Preisgeld waren insgesamt 80 000 Euro ausgelobt. Von diesem entfallen 28 000 Euro auf den ersten Preis, 22 000 Euro auf den zweiten Preis, 18 000 Euro auf den dritten Preis und jeweils 4 000 Euro auf die drei Ankäufe.

120 Schülerinnen und Schüler besuchen die Neckartalschule

Die Neckartalschule Heilbronn ist ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen, das derzeit von rund 120 Schülerinnen und Schülern in den Klassen 1 bis 9 besucht wird. Schulträger ist die Stadt Heilbronn. Das Schulgebäude stammt aus den 1930er Jahren und entspricht nicht den Bedürfnissen eines Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrums. Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kann es nicht mehr saniert, erweitert und an die Notwendigkeiten angepasst werden. Deshalb wurde bereits im vergangenen Jahr das Stuttgarter Architekturbüro Ackermann und Raff mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt.

(v.r.): Bürgermeisterin Agnes Christner, Bürgermeister, Wilfried Hajek, Ralf Thom vom Siegerbüro BJW Architekten und Susanne Kugel, Schulleiterin der Neckartalschule, mit dem Siegermodell. Ganz links Jochen Schmelz vom zweitplatzierten Büro MGF. Foto: Stadt Heilbronn