Bushaltestellen werden barrierefrei
Schon wenige Zentimeter machen großen Unterschied beim Ein- und Aussteigen
Zug um Zug baut die Stadt Heilbronn seit 2014 die Bushaltestellen im Stadtgebiet barrierefrei um. Seit diesem Frühjahr geht es an zehn Haltestellen weiter: Dort werden die Ein- und Ausstiegsbereiche erhöht und Leitsysteme im Boden installiert. Davon profitieren Rollstuhlfahrende genauso wie Senioren mit Rollator, Eltern mit Kinderwagen, Menschen mit Sehbeeinträchtigungen und alle, die komfortabler ein- und aussteigen möchten. Für 2026 ist der Umbau von weiteren zehn Haltestellen geplant.
Aktuell sind die Bauarbeiter an der Bushaltestelle Südbahnhof zu Gange. Den alten Bordstein haben sie bereits durch ein höheres Busbord mit 18 Zentimetern Höhe und 30 Zentimetern Breite – entsprechend der DIN-Norm für Barrierefreiheit – ersetzt. In diesen Tagen bringen sie neuen Asphalt auf. Parallel zum Bushalt lassen sie im Boden Leitelemente ein, die durch ihre Rillen, Noppen und helle Farbe Menschen mit Sehbeeinträchtigungen Orientierung bieten und den Einstiegsbereich markieren.
„Was nach Standard klingt, ist in der Realität oft Maßarbeit“, sagt Markus Kunert, Projektleiter beim Amt für Straßenwesen. Jede Haltestelle stellt andere Anforderungen: Manchmal muss der Bordstein begradigt oder die Bushaltestelle verlängert werden, damit auch Gelenkbusse sicher halten können. Immer muss auch das Gefälle so angepasst werden, damit die Entwässerung zur Straße gewährleistet wird.
Bis Oktober dieses Jahres folgen weitere Umbauten an den Haltestellen:
- Karlsruher Straße, Hafenstraße und Thomaswert (je stadteinwärts und stadtauswärts)
Bereits abgeschlossen:
- Beethovenstraße, Hessenhof, Im Förstle (Biberach)
2026 ist die barrierefreie Umgestaltung dieser Haltestellen vorgesehen:
- Südbahnhof (stadteinwärts)
- Mannheimer Straße (stadteinwärts und stadtauswärts)
- Pestalozzistraße (stadteinwärts und stadtauswärts)
- Industrieplatz (stadteinwärts und stadtauswärts)
- Karmeliterstraße (stadteinwärts)
- Lebenswerkstatt (Böckingen)
- Stauwehrhalle (Horkheim)
Die Auswahl wurde gemeinsam mit dem Inklusionsbeirat, der sich um die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen kümmert, abgestimmt. „Der Umbau ist ein wichtiger Schritt zu mehr Teilhabe und Inklusion“, sagt Irina Richter, Inklusionsbeauftragte der Stadt Heilbronn.
Mehr als Barrierefreiheit
Die Haltestellen Lebenswerkstatt und Karmeliterstraße erhalten außerdem einen neuen, begrünten Unterstand. Das Dach dient nicht nur als Sonnenschutz, sondern verbessert auch das Mikroklima. Wo möglich, prüft die Stadt auch, ob Flächen entsiegelt und neue Bäume gepflanzt werden können – oft eine Herausforderung, da wenig Platz vorhanden ist und viele Leitungen im Untergrund liegen.
Datum: 18. Juli 2025