Mehr Schutz für Samtpfoten

Um Katzen wie Minka zu schützen und das Leiden freilaufender Katzen nachhaltig zu verringern, hat der Heilbronner Gemeinderat am 17. März eine richtungsweisende Entscheidung getroffen: Eine Katzenschutzverordnung tritt in Kraft. Damit folgt Heilbronn dem Signal zahlreicher Städte in Deutschland.
Warum Heilbronn aktiv wird
Die Situation ist dringlich: Amtstierärztliche Auswertungen zwischen 2021 und 2023 zeigen, dass rund 30 Prozent aller in Heilbronn aufgefundenen Katzen in einem schlechten Allgemeinzustand waren. Jede fünfte Katze litt sogar an erheblichen Schmerzen, Krankheiten oder schweren Verletzungen. Ursachen waren meist Revierkämpfe, Infektionen und Unterernährung infolge unkontrollierter Vermehrung.
Klare Regeln für Katzenhalter
Entsprechend der neuen Verordnung müssen zukünftig alle Katzenhalter ihre freilaufenden Tiere kastrieren lassen. Die Katzen müssen außerdem per Mikrochip oder Ohrtätowierung eindeutig gekennzeichnet und bei Haustierregistern wie TASSO oder FINDEFIX eingetragen werden. Wer seine Katze nicht kastrieren lässt, riskiert, dass sie eingefangen und auf Halterkosten kastriert, gekennzeichnet und registriert wird. Die Umsetzung der Katzenschutzverordnung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Heilbronn und Umgebung e.V..
Soziale Unterstützung für verantwortungsbewusste Halter
Doch nicht alle Menschen können sich die Kastration ihres geliebten Vierbeiners leisten. Deshalb unterstützt die Stadt finanziell schwächere Haushalte: Sozialleistungsberechtigte Katzenhalter erhalten einen Zuschuss – 100 Euro für weibliche und 50 Euro für männliche Katzen.
Ein Gewinn für Mensch und Tier
Auch für Katzenhalter bietet die Katzenschutzverordnung Vorteile: weniger Verletzungen und gesündere Tiere. Die Stadt Heilbronn folgt damit dem Vorbild zahlreicher anderer Kommunen, die bereits positive Erfahrungen gesammelt haben.
Für Minka bedeutet das hoffentlich bald wieder mehr Lebensqualität auf den Straßen ihrer Stadt – und für die Bewohnerinnen und Bewohner Heilbronns vielleicht bald wieder gesündere, glücklichere Katzen, die durch die Gärten streifen.