Kontrastansicht zur Hauptnavigation zum Hauptinhalt
Leben & Soziales

Rekordzahl: 1000. Einbürgerung in diesem Jahr

Sie kam vor zwölf Jahren aus Albanien mit 18 Jahren ohne Sprachkenntnisse in die Region Heilbronn. Jetzt hat sie Fachabitur und eine abgeschlossene Ausbildung, arbeitet als medizinische Fachangestellte im SLK-Klinikum und ist Rekordhalterin: Sigida Hajdari ist die 1000. eingebürgerte Person in Heilbronn in diesem Jahr. OB Harry Mergel lobte ihren engagierten Weg und überreichte ihr zu dem Anlass persönlich die Einbürgerungsurkunde.

Das Bild zeigt Oberbürgermeister Harry Mergel, wie er Sigida Hajdari gratuliert und die Einbürgerungsurkunde bereithält. Bürgermeisterin Agnes Christner freut sich mit über die neue Bestmarke.
OB Harry Mergel überreicht der 30-jährigen Sigida Hajdari die Einbürgerungsurkunde. Bürgermeisterin Agnes Christner freut sich mit über die neue Bestmarke bei den Einbürgerungen. Foto: Stadt Heilbronn

1000 Einbürgerungen in einem Jahr, das gab es noch nie in Heilbronn.  Damit ist bereits im Oktober die bisherige Bestmarke aus dem Jahr 2024 deutlich überschritten, als sich 786 Bürgerinnen und Bürger mit ausländischen Wurzeln einbürgern ließen. In einer kleinen Feierstunde überreichte Oberbürgermeister Harry Mergel der 30-Jährigen die Einbürgerungsurkunde und einen Blumenstrauß. 
Mergel lobte Sigida Hajdari dabei als sehr gutes Beispiel, wie man mit Mut, Willen und Engagement in der neuen Heimat Heilbronn erfolgreich Fuß fassen und die neue Gesellschaft annehmen kann. Zudem betonte der OB, dass man sich in unserer Stadt, in der Menschen sich und ihren Kindern eine gute Zukunft aufbauen wollen, offen und hilfsbereit begegnet. 

Mit Stolz etwas an die Mitmenschen zurückgeben

2013 kam Hajdari ohne Deutschkenntnisse in die Region. Sie ging in deutsche Schulen, schaffte das Fachabitur und spricht heute sehr gut Deutsch. Vom Landkreis Heilbronn zog sie 2024 in die Stadt. Sie hat eine Ausbildung als medizinische Fachangestellte und arbeitet inzwischen im SLK-Klinikum. Es erfülle sie mit Stolz, in dem Land, das ihr so viele Türen geöffnet habe, einen sinnvollen Beitrag für ihre Mitmenschen zu leisten, sagte die neue deutsche Staatsbürgerin. „Hier habe ich ein zweites Zuhause gefunden.“ Noch nie habe sie ein Gefühl gespürt, hier fremd zu sein oder nicht dazuzugehören. Der Tag der Einbürgerung sei für sie „ein besonderer Tag“. 

Zahlen nehmen zu 

Der Grund für zunehmende Einbürgerungszahlen liegt nach Einschätzung der Staatsangehörigkeitsbehörde an der Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts. Seit Juni 2024 ist es in Deutschland möglich, sich bereits nach fünf Jahren Aufenthalt einbürgern zu lassen – zuvor waren es acht Jahre. Zudem gibt es nun die Möglichkeit, die bisherige Staatsbürgerschaft des Heimatlandes parallel zu behalten. „Damit ist eine Einbürgerung attraktiver für die Menschen geworden“, erklärt Matthias Riegler, Abteilungsleiter der Staatsangehörigkeitsbehörde. Für die Behörde mit ihren sechs angestellten Sachbearbeiterinnen bedeuten die steigenden Zahlen Mehrarbeit. Drei Stellen sind dafür im Zusammenhang mit dem neuen Gesetz neu geschaffen worden.

Einige Voraussetzungen müssen erfüllt sein

Aus diesen Ländern kommen die meisten eingebürgerten Menschen in diesem Jahr in Heilbronn:  Syrien (171), Türkei (130), Kosovo (93), Irak (58) und Russland (51).

Eine Einbürgerung ist an wichtige Voraussetzungen geknüpft. Neben der Mindestaufenthaltszeit von fünf Jahren in Deutschland müssen grundsätzlich folgende Kriterien erfüllt sein:
•    qualifizierte Aufenthaltserlaubnis
•    geklärte Identität
•    Deutschkenntnisse auf dem Niveau B1
•    Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse in Deutschland (Einbürgerungstest)
•    Lebensunterhalt muss gesichert sein
•    Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung und der besonderen historischen Verantwortung Deutschlands
•    keine Verurteilung wegen einer rechtswidrigen Tat