Ungewöhnliche Orte am Tag des offenen Denkmals entdecken

Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 14. September, stellen der Historische Verein Heilbronn und die Friedhofsverwaltung das Krematorium auf dem Hauptfriedhof vor. Das Gebäude hat Emil Beutinger entworfen, der spätere Oberbürgermeister, der vor 150 Jahren geboren wurde. 1905 eingeweiht ist es das älteste Krematorium in Württemberg. Um 11, 12, 13 und 14 Uhr werden Führungen angeboten. Vereinsmitglieder geben Auskünfte und bieten Führungen zu Gräbern mit Bezug zu Beutinger an. In der Trauerhalle sind ein Architekturmodell und Objekte zur Feuerbestattung zu sehen. Zum Abschluss gibt Andreas Benz um 15 Uhr ein Konzert auf der historischen Walcker-Orgel.
Führung durch KZ-Gedenkstätte
Der KZ-Friedhof in Neckargartach erinnert an das ehemalige SS-Arbeitslager Steinbock, in dem zwischen September 1944 und April 1945 zeitweilig über 1000 Menschen gleichzeitig interniert waren und mindestens 191 zu Tode kamen. Aktuell realisiert die Stadt Heilbronn ein Gedenkkonzept, das den KZ-Friedhof auf der Anhöhe und das nahegelegene ehemalige Arbeitslager an der Böllinger Straße zusammenführt. Bei Führungen um 14 und 16 Uhr über das Gelände stellt die Initiative KZ-Gedenkstätte Heilbronn-Neckargartach die Geschichte des Ortes vor. Treffpunkt ist der Treppenaufgang Böllinger Straße. Die KZ-Gedenkstätte selbst ist von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
Wahrzeichen Kilianskirche
Kirche, Hochaltar und Turm mit reichem Figurenschmuck zählen seit 1841 zu den Denkmalen der Kunst und des Altertums im Königreich Württemberg. Die Fenster mit Licht- und Farbwirkungen der klassischen Moderne wurden von Charles Crodel (1894 – 1973) entworfen. Geläute mit 15 Tonnen Gesamtgewicht dominieren seit 1963 die Klangsilhouette Heilbronns. Viele Details, etwa am Turm oder am kunstvoll geschnitzten Hochaltar aus dem 16. Jahrhundert, lohnen einen genauen Blick. Dazu ist die Kilianskirche von 9.30 Uhr geöffnet. Der Turm ist von 13 bis 17 Uhr begehbar. Um 10.30 Uhr und 14.30 Uhr gibt es Gottesdienste, letzterer in Gebärdensprache.
Einen vertiefenden Einblick in das Gebäude gibt um 17 Uhr Professor Dr. Johannes Tripps von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig bei einer Führung unter dem Titel "'Schläft ein Lied in allen Dingen ...', die Heilbronner Kilianskirche zwischen Plan und Wirklichkeit".
Ab 11 Uhr ist das Ortskuratorium Bad Wimpfen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter der Leitung von Claus Brechter mit einem Infostand vor Ort und informiert über die Arbeit der Stiftung.



Tausende Denkmale bundesweit geöffnet
Zum Tag des offenen Denkmals öffnen jedes Jahr am zweiten Sonntag im September bundesweit mehrere Tausend Denkmale ihre Türen. Erstmals ins Leben gerufen wurde er 1993, um die Aufmerksamkeit auf die Denkmalpflege in Deutschland und die Bedeutung von Denkmalschutz zu lenken. In diesem Jahr steht der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto "Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich". Koordiniert wird der Tag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Vor Ort wird der Tag von unzähligen Veranstaltenden, Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern und Denkmalpflegerinnen gestaltet.