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Bauen & Wohnen

Neues Wasserwerk sichert Heilbronner Wasserversorgung

Hahn auf und das Wasser läuft. So sind wir es gewohnt und so soll es auch in Zukunft bleiben. Deshalb investieren die Stadtwerke Heilbronn unter anderem in ein neues Wasserwerk am Rande der Böckinger Wiesen. Dieses soll auch dazu beitragen, dass mehr Wasser hier vor Ort gewonnen werden kann.

Wasser ist lebenswichtig. (Foto: Daniel Kux/pexels)

„Das meiste Wasser, das wir in Heilbronn nutzen, 80 Prozent, kommt aus dem Bodensee. Nur 20 Prozent stammen aus hiesigen Quellen und Brunnen“, erklärt Erik Mai, Geschäftsführer der Stadtwerke Heilbronn GmbH. Doch weil der Grundwasserspiegel sinke, werde der Eigenwasseranteil in den kommenden Jahren weiter abnehmen. Und das bei steigendem Wasserverbrauch und ohne Möglichkeit, noch mehr Wasser bei der Bodenseewasserversorgung ordern zu können. Ohne Maßnahmen zur Steigerung der Eigenwassergewinnung würden langfristig im Spitzenbedarfsfall (z.B. bei längeren Trockenperioden) Wasserknappheit und Wasserrationierung in drohen. Mit ihren Investitionen wollen die Stadtwerke dies verhindern. Auf rund 27 Millionen Euro schätzt Mai den Bedarf für das aktuelle Projekt, auf bis zu 150 Millionen Euro bis 2040. 

Den Anfang machen nun die Sanierung und Reaktivierung der bestehenden Brunnen auf den Böckinger Wiesen und der Bau des neuen Wasserwerks in unmittelbarer Nähe. Mit der Sanierung der Brunnenleitungen beginnen bereits im September die Vorarbeiten. Ab Februar geht es mit der Erschließung des Grundstücks zwischen den Kleingärten „Kappelwiesen“ und der Neckartalstraße weiter. 2029 soll hier das neue Wasserwerk in Betrieb gehen. Die räumliche Nähe zwischen Wassergewinnung und Wasseraufbereitung, sowie zum Neckar spricht besonders für den Standort.

Ansicht des geplanten Wasserwerks Süd (Quelle: Fritz Planung GmbH/ SWHN)

Von den acht bestehenden Brunnen aus den 1960er Jahren, die durch Grundwasser und Uferfiltrat des Neckars gespeist werden, sind nur noch zwei in Betrieb. Um sie wieder fit zu machen, wird die gesamte Technik, einschließlich Pumpen, Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik, Armaturen und Leitungen, erneuert. Sind alle Brunnen in Betrieb, erhöht sich Heilbronns Eigenwassermenge um mehr als das Vierfache auf dann 200 Kubikmeter pro Stunde. 

Das neue Wasserwerk hat gleich mehrere Funktionen: Es dient als Pumpwerk, zur Wasserspeicherung sowie zur Wasseraufbereitung des Rohwassers. Bei der Wasseraufbereitung werden dem Brunnenwasser Feststoffe wie Sand und kleine Partikel, aber auch gelöste Stoffe wie Nitrat und Kalk entzogen. Hierfür werden unterschiedliche Membranfiltrationsverfahren eingesetzt .Das Ergebnis ist dann bis zu 1,5 Millionen Liter hochreines Trinkwasser pro Jahr, darunter auch Bodenseewasser, das über den Hochbehälter am Wartberg nach Böckingen gepumpt wird. 

„Mit der Brunnensanierung und dem neuen Wasserwerk heben wir einen Schatz vor Ort und sichern die Heilbronner Wasserversorgung auf Jahrzehnte“, blickt Mai voraus. 

Weitere Infos: www.stadtwerke-heilbronn.de/swh/wasser/aktuelle-projekte