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Umwelt & Mobilität

Grünes Licht für zweieinhalb Kilometer langen Geh- und Radweg

Durchbruch für den geplanten Geh- und Radweg auf der ehemaligen Bottwarbahntrasse, einschließlich Lerchenbergtunnel. Bereits 2027 kann die 2,5 Kilometer lange Trasse von der Sontheimer Landwehr über den ehemaligen Südbahnhof bis zur Jägerhausstraße und zum Pfühlpark im Heilbronner Osten realisiert werden In seiner Sitzung am 18. Dezember genehmigte der Heilbronner Gemeinderat Entwurf und Kosten und hob einen Sperrvermerk für die Finanzierung der Maßnahme auf.

Geh- und Radweg durch einen alten Tunnel
Mit einer intelligenten und effektvollen Beleuchtung kann künftig auch der Lerchenbergtunnel im Heilbronner Osten zum Geh- und Radweg werden. Visualisierung: Adobe AI

Der neue Geh- und Radweg auf der ehemaligen Bottwarbahntrasse schafft eine durchgängige, komfortable und nahezu autofreie Verbindung zwischen Sontheim über den Südbahnhof in den Heilbronner Osten, von der sowohl Pendler als auch Studierende sowie Schülerinnen und Schüler profitieren. Die Maßnahme stärkt damit auch eine nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität und trägt zur Erreichung von Heilbronns ambitionierten Klimazielen bei.
In Kombination mit dem Tunnel weist die Trasse aber auch eine hohe touristische Attraktivität auf. Im Radnetz schließt die Verbindung wichtige Lücken, beispielsweise für den Bereich rund um die Sontheimer Straße. Im Heilbronner Osten erspart der Tunnel Radfahrenden den Umweg über den „Buckel“.

Einstieg im Süden ist der Bereich Landwehrstraße/Merkurstraße, die dafür als Fahrradstraße ausgewiesen wird. Ab der Einmündung Schwindstraße wird der Weg auf der ehemaligen Bahntrasse bis zur Charlottenstraße geführt. Eine neue ampelgeregelte Querung schafft den Brückenschlag zum bereits bestehenden Geh- und Radweg auf dem ehemaligen Südbahnhofgelände, der bis zur Cäcilienbrunnenstraße führt. Ab hier müssen der Abschnitt bis zum Tunnel, der Tunnel selbst und der Abschnitt hinter dem Tunnel bis zur Straße Im Wannental zum Geh- und Radweg ausgebaut werden.

Soweit es die Trassenbreite zulässt, werden der Geh- und Radweg nach dem Vorbild des in diesem Jahr eingeweihten Radwegs zwischen Knorrstraße und Wertwiesenpark durch einen Grünstreifen getrennt. Wo die Trassenbreite dies nicht ermöglicht, erfolgt eine optische Abgrenzung durch Kleinpflaster. Im Tunnel teilen sich Radfahrende und Zufußgehende einen 3,5 bis vier Meter breiten Weg.

Die Randbereiche der Trasse werden durch Neupflanzungen, Bänke und Infostelen zur ehemaligen Bottwarbahn aufgewertet. Die Schmalspurbahn diente ab 1900 dem Güterumschlag und Personenverkehr, verlor aber in den 1960er und 1970er Jahren zunehmend an Bedeutung, bis sie schließlich ganz aufgegeben wurde. Der knapp 400 Meter lange Tunnel wird mit Spritzbeton neu ausgekleidet, gut ausgeleuchtet und mit Mobilfunkempfang ausgestattet, um ein potenzielles Gefühl der Unsicherheit zu mindern. Für Fußgänger sind Treppenanlagen an beiden Tunnelportalen geplant.

Hohe Förderung durch Land und Bund

Die Freigabe der Mittel für das Projekt hatte der Gemeinderat an zwei Bedingungen geknüpft: eine hohe finanzielle Förderung des Projekts sowie den Verkauf des Tunnels und des anschließenden Geländes an die Stadt durch die Bahn. Beide Bedingungen sind erfüllt. Für das Projekt liegen Förderzusagen aus dem Programm „Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG-RuF)“ und dem Sonderprogramm „Stadt- und Land“ des Bundes vor. Damit reduziert sich der städtische Eigenanteil auf nur rund elf Prozent der Gesamtkosten. Das entspricht 1,3 Millionen Euro. Die übrigen Kosten von 10,4 Millionen Euro (89 Prozent) tragen Bund und Land als Fördermittelgeber.

Des Weiteren kann die Stadt das im Südwesten und im Norden an den Lerchenbergtunnel angrenzende Gelände, insgesamt 27.000 Quadratmeter, von der DB InfraGO AG erwerben. Der Kaufpreis beträgt einschließlich Nebenkosten 910.000 Euro und ist in den Gesamtkosten enthalten. Das Tunnelbauwerk überträgt die Bahntochter unentgeltlich an die Stadt.