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Wege für ein besseres Stadtklima

Raumstrukturelles Klimaanpassungskonzept zeigt konkrete Maßnahmen für besseres Stadtklima

Mehr Schatten, kühlere Plätze, frische Luft: Heilbronn will das Stadtklima verbessern. Wie? Mit mehr Bäumen, entsiegelten Flächen und grünen Oasen. Was geplant ist und wo es bald spürbar wird.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Heilbronn deutlich spürbar: Mehr Hitzetage, wärmere Nächte und anhaltende Trockenperioden fordern neue Antworten auf städtischer Ebene. Um das Leben in der Stadt auch in Zukunft lebenswert zu gestalten, hat die Stadt Heilbronn ein konkretisiertes raumstrukturelles Klimaanpassungskonzept erarbeitet.

Dieses knüpft an das bestehende Klimaschutzteilkonzept von 2021 an. Es zeigt, wie und wo genau Heilbronn klimaresilienter werden kann – insbesondere im stark versiegelten Bereich rund um den Hauptbahnhof, die Allee, Mannheimer Straße und Rollwagstraße.

Entsiegeln, begrünen, verschatten: Für ein besseres Mikroklima in der Innenstadt

Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen wie die Entsiegelung und Begrünung von Plätzen, Straßen und Höfen. Besonders betroffen sind der Marktplatz, Kiliansplatz, Wollhausplatz, Franziskanerhof, Berliner Platz und andere zentrale Orte. Wo bisher versiegelte Flächen Hitze speichern, sollen künftig Bäume, Gräser und Wasserflächen für Abkühlung sorgen.

Ein bedeutender Klimapuffer ist schon heute die Platanenallee am Alten Neckar: Als „grüne Lunge“ sorgt sie für Frischluftzufuhr – auch für angrenzende Quartiere wie den Bildungscampus oder die Bahnhofsvorstadt. Ähnlich wichtig sind der Alte Friedhof, der Friedensplatz sowie die neuen Pflanzungen im Stadtgarten.

Weitere geplante Maßnahmen sind unter anderem:

  • Pflanzung von Bäumen in bislang baumarmen Straßen (beispielsweise Gerberstraße, Lammgasse, Siebeneichgasse)
  • Temporäre Verschattungselemente auf stark versiegelten Flächen wie Marktplatz und Berliner Platz
  • Begrünung von Haltestellen und Gleisbetten der Stadtbahn
  • Dach- und Fassadenbegrünung auf größeren Gebäuden (zum Beispiel Galeria Kaufhof, Soleo, Wollhaus)
  • Zurückhaltung und Verdunstung von Regenwasser, unter anderem durch entsiegelte Schulhöfe oder Pocketparks
  • Schutz klimarelevanter Freiflächen zur Sicherung der nächtlichen Kaltluftzirkulation
  • Vernetzung grüner Infrastrukturen über das gesamte Stadtgebiet hinweg

Auch private Innenhöfe und Garagenflächen können durch Entsiegelung einen Beitrag zu einem angenehmeren Mikroklima leisten.

Klimaanpassung stadtweit gedacht – mit klaren Prioritäten

Neben der Innenstadt nimmt das Konzept das gesamte Heilbronner Stadtgebiet in den Blick. Je nach Klimaanfälligkeit und Struktur werden vier Prioritätsstufen unterschieden:

  • Priorität 1: Innenstadt – Fokus auf Entsiegelung, Begrünung und neue Freiräume
  • Priorität 2: Alte Ortskerne und Blockrandquartiere – Regenwassermanagement und Entsiegelung
  • Priorität 3: Gewerbe- und Industriegebiete – Begrünung und Retentionsflächen
  • Priorität 4: Grün geprägte Wohngebiete – Erhalt bestehender Freiräume, Gebäudebegrünung

Erarbeitet wurde das Konzept vom Stadtplanungsbüro berchtoldkrass aus Karlsruhe. Es dient künftig als zentrales Steuerungsinstrument für die klimaangepasste Stadtentwicklung in Heilbronn – mit klarer räumlicher Verortung und einer strategischen Vernetzung bestehender Grünflächen.

Datum: 13. Juni 2025