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Paul-Meyle-Schule erhält Neubau
Gemeinderat legt zweiten Standort und Raumprogramm fest
Die Paul-Meyle-Schule in Heilbronn-Sontheim, deren Schülerzahl stetig wächst, bekommt einen zweiten Standort an der Staufenbergstraße östlich vom Südfriedhof. Der Standort wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie näher untersucht und von der Stadtverwaltung unter allen Varianten hinsichtlich Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit für am besten geeignet befunden. Dieser Einschätzung ist nun auch der Gemeinderat gefolgt. In seiner Sitzung am 18. Dezember beauftragte er die Verwaltung, alle erforderlichen Planungen für einen Neubau des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) an der Staufenbergstraße in Angriff zu nehmen. Notwendig sind ein Bebauungsplanverfahren, ein Wettbewerb mit Architekten und Landschaftsplanern und eine Entwurfsplanung.
Die Paul-Meyle-Schule hat die Förderschwerpunkte geistige und motorische Entwicklung und wird aktuell von 250 Schülerinnen und Schülern mit teils schweren Mehrfachbehinderungen besucht. Dem wird das Gebäude aus dem 1980er Jahren räumlich und organisatorisch nicht mehr gerecht.
Hinzu kommt, dass die Schülerzahl seit einigen Jahren jährlich um etwa zwei bis drei Klassen wächst und erwartet wird, dass dieses Wachstum auch künftig anhält. Auf Grundlage einer Hochrechnung geht das zuständige Regierungspräsidium von rund 430 Schülerinnen und Schülern zum Schuljahr 2034/35 aus – das entspricht etwa 72 Klassen. Die Folge wäre, dass noch mehr Räumlichkeiten in benachbarten Schulen und anderen Gebäuden in Form von Außenklassen oder Kooperativen Organisationsformen (KoF) in Anspruch genommen werden müssten. Schon heute verteilen sich die 250 Schülerinnen und Schüler auf insgesamt sechs Standorte, wodurch die Schulorganisation zunehmend schwieriger wird und in der aktuellen Situation der Unterversorgung mit sonderpädagogischen Lehrkräften kaum noch leistbar ist.
Zweiter Standort künftig eigenständig?
Eine gute Lösung lässt sich nach der Machbarkeitsstudie an dem nun favorisierten Standort an der Staufenbergstraße östlich des Südfriedhofs realisieren. Das Grundstück umfasst etwa 1,5 Hektar und eignet sich für die Bebauung mit einem zwei- oder mehrgeschossigen neuen Schulgebäude, einschließlich einer Turnhalle. Zusammen mit dem Bestandsgebäude in der Güldensteinstraße würde es voraussichtlich den künftigen Platzbedarf decken. Alle Außenstellen – mit Ausnahme der pädagogisch begründeten - könnten dann aufgelöst und an den beiden Standorten zusammengeführt werden.
Für die Umsetzung des Neubaus rechnet die Verwaltung mit mindestens sieben Jahren, vorbehaltlich der Finanzierbarkeit. Mögliche Förderungen, zum Beispiel Schulbauförderung des Landes, werden bis zum Entwurfsbeschluss geprüft. Da sich der Standort baurechtlich im Außenbereich befindet und bislang landwirtschaftlich genutzt wird, ist eine Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans erforderlich.
Offen ist, ob der Standort künftig als eigenständige Schule geführt werden soll oder an die bestehende Paul Meyle-Schule angebunden bleiben soll. Die Entscheidung darüber soll im Laufe der Planungs- und Bauphase unter Abwägung aller pädagogischen und organisatorischen Argumente getroffen werden.
Mit der Erstellung der Machbarkeitsstudie war das Stuttgarter Büro Drees & Sommer beauftragt, das über umfassende Erfahrung in der Schulbauberatung, und insbesondere in der Planung von SBBZs in Baden-Württemberg, verfügt. Zudem waren die Schulleitungen der Paul-Meyle-Schule und der Staufenberg-Grundschule sowie das Staatliche Schulamt, Elternvertreter und weitere Akteure aus dem Schulumfeld bereits frühzeitig in die Suche nach einer Lösung für das Platzproblem der Paul-Meyle-Schule eingebunden.
Neben dem Standort in der Staufenbergstraße hat Drees & Sommer im Rahmen der Studie weitere Varianten geprüft, darunter einen Umzug der Paul-Meyle-Schule in das Gebäude der benachbarten Staufenberg-Grundschule sowie einen Neubau am Standort der Mörike-Realschule, die sich jedoch als nicht tragfähig erwiesen. Daneben beinhaltete die Studie die Erarbeitung eines Flächen- und Funktionsprogramms, die Erstellung eines darauf aufbauenden Massenmodells sowie die funktionale und konstruktive Überprüfung des Bestands.
Außenklassen decken Bedarf bis zur Fertigstellung der neuen Schule
Zur Bedarfsdeckung der weiterhin steigenden Schülerzahlen während der Umsetzungszeit werden zusätzliche Außenklassen, etwa in der Oststraße, eingerichtet und die bestehenden Außenklassen und KoFs aufrechterhalten. Diese sollen auch zukünftig aus pädagogischen Gründen bestehen, um die Inklusion zu fördern. Die Außenklassen sollen entweder zu KoFs umgewandelt werden oder nach Fertigstellung der neuen Räumlichkeiten aufgelöst werden. Die Einrichtung von weiteren Standorten soll möglichst vermieden werden.

