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Schmuckbild: Rathaus Heilbronn, historische Kunstuhr.

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Stadt setzt beim Bauen auf Kreislaufwirtschaft

Ausstellung präsentiert Siegerentwürfe für neues Dienstgebäude

Im Entsorgungszentrum Heilbronn, wo sich alles um Recycling und umweltgerechte Abfallbehandlung dreht, soll künftig ein neues Dienstgebäude entstehen – und zwar erstmals nach den Prinzipien des zirkulären Bauens. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Materialien ressourcenschonend einzusetzen und so zu verbauen, dass sie nach dem Lebenszyklus des Gebäudes wiederverwendet werden können. Aus einem Architektenwettbewerb des städtischen Gebäudemanagements gingen 14 Entwürfe ein. Eine Fachjury hat nun die Preisträger ausgewählt. Alle Arbeiten sind von Mittwoch, 19. November, bis Freitag, 12. Dezember, im Technischen Rathaus zu sehen.

Siegerentwurf überzeugt durch konsequent nachhaltige Bauweise

Als Gewinner ging der gemeinsame Entwurf von Meyer Architekten und dem Tragwerksplaner Engelsmann Peters GmbH aus Stuttgart hervor. Der Jury unter Vorsitz der Architektin Bärbel Hoffmann gefiel vor allem die durchgängige Orientierung an klima- und kreislaufgerechten Prinzipien. Der Entwurf setzt auf die Reduktion von Primärressourcen – unter anderem durch die Nutzung wiederverwendeter Holzbalken aus alten Scheunen und Dachstühlen. Die zement- und leimfreie Bauweise ermöglicht einen sortenreinen Rückbau. Zugleich fügt sich das Gebäude harmonisch in die ansteigende Topografie ein, sodass umfangreiche Erdarbeiten entfallen und die bestehende Landschaft weitgehend erhalten bleibt. Auch der maßvolle Baukörper und das klare Raumkonzept überzeugten das Preisgericht.

„European Green Capital 2027“ verpflichtet zu innovativen Lösungen

„Mit dem Architektenwettbewerb ‚Zirkuläres Bauen‘ verfolgt die Stadt Heilbronn konsequent ihre ehrgeizigen Klima- und Nachhaltigkeitsziele und wird ihren hohen Ansprüchen als ‚Grüne Hauptstadt Europas 2027‘ gerecht“, erklärt Bau- und Umweltbürgermeister Andreas Ringle, der gemeinsam mit weiteren Fach- und Sachpreisrichterinnen und -richtern – darunter auch Mitglieder des Gemeinderats – der Jury angehörte. Ziel sei es auch beim Bauen, Abfälle zu vermeiden, Materialkreisläufe zu schließen und Gebäude als „Materialbanken“ zu verstehen.

Weitere Preisträgergekürt

Neben dem Siegerentwurf zeichnete die Jury zwei Entwürfe mit jeweils einem zweiten Preis aus und vergab zwei Anerkennungen. Die zweiten Preise gingen an die Arbeitsgemeinschaft bureauhub mit knippershelbig GmbH (Stuttgart) sowie an Gies Architekten mit Wirth Haker Ingenieure (Freiburg). Die Anerkennungen erhielten STUDIO SF Simon Fischer & Architekten GmbH (Mannheim) sowie Walter Huber Architekten (Stuttgart) mit merz kley partner GmbH (Dornbirn, Österreich).

Im nächsten Schritt startet ein Vergabeverfahren mit allen Preisträgern. Ziel ist es, Anfang kommenden Jahres eine Bürogemeinschaft mit der weiteren Planung zu beauftragen, damit der Bau 2027 beginnen kann.

Geplante Nutzung des neuen Gebäudes
 

Der Standort für das neue Gebäude befindet sich direkt nach der Einfahrt zum Entsorgungszentrum. Geplant sind zwölf Büroarbeitsplätze für Verwaltung und Leitung sowie Sozial- und Aufenthaltsräume. Ein Multifunktionsraum ermöglicht künftig Schulungen und Informationsveranstaltungen für Kitas, Schulen und weitere Gruppen rund um das Thema Kreislaufwirtschaft.

Das bestehende Betriebsgebäude ist seit Jahren zu klein und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Viele Büro- und Sanitärräume mussten in Containern untergebracht werden, die inzwischen stark sanierungsbedürftig sind. Eine grundlegende Erneuerung wäre sehr aufwendig. Daher soll nun ein nachhaltiger Neubau entstehen.

Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten

Die Ausstellung ist vom 19. November bis 12. Dezember im Technischen Rathaus, zweites Obergeschoss im Gebäudeteil B (Cäcilienstraße 49), zu sehen.
 

Mit seiner grünen Holzfassade fügt sich das Gebäude harmonisch in die durch Wald und Weinberge geprägte Umgebung ein. Visualisierung: Meyer Architekten, Stuttgart.

Mit seiner grünen Holzfassade fügt sich das Gebäude harmonisch in die durch Wald und Weinberge geprägte Umgebung ein. Visualisierung: Meyer Architekten, Stuttgart.