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Auf gutem Weg zur digitalen Stadt Heilbronn

Die Stadtverwaltung Heilbronn legt ihren ersten Digitalisierungsbericht vor. Er enthält 102 Digitalprojekte: Davon sind 20 Projekte bereits abgeschlossen, zum Beispiel das digitale Ratsinformationssystem, 35 sind in der Umsetzung und 42 in Vorbereitung. Hohe Relevanz haben der Breitbandausbau, die Schuldigitalisierung, Open Data sowie elektronische Bezahldienste für den Bürger, aber auch die elektronische Akte in der Verwaltung. „Digitalisierung ist eines der Top-Themen in unserer Arbeit, neben Klimaschutz, Mobilität und dem sozialen Zusammenleben. Digitalisierung zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit und ist ein gesamtgesellschaftlicher Prozess, der alle Bereiche unseres Lebens tangiert“, sagt Oberbürgermeister Harry Mergel. Allein die 35 Projekte, die sich derzeit in Umsetzung befinden, kosten rund 13,5 Millionen Euro. Der Löwenanteil entfällt dabei auf das Projekt Schuldigitalisierung.

„Wir wissen, dass Organisationen mit einem hohen Digitalisierungsgrad eine höhere Krisenresilienz haben“, sagt der städtische Digitalisierungsbeauftragte Thomas Laue, der den Bericht verantwortet. Daher sei es wichtig, intern wie auch extern Modelle der Zusammenarbeit zu entwickeln, die agil und standortunabhängig funktionieren. „Homeoffice und Videokonferenzen sind nur zwei Beispiele, die gerade in der Pandemie enorm an Bedeutung gewonnen haben. Sie zeigen, wie sehr eine gute Ausgangslage für zukünftige Herausforderungen stärkt.“

Bisherige digitale Meilensteine

Meilensteine in Sachen Digitalisierung hat die Stadt Heilbronn bereits in den unterschiedlichsten Bereichen erreicht.

• Künstliche Intelligenz (KI) erstmals in Stadtverwaltung im Einsatz: Seit 2020 setzt das Heilbronner Stadtarchiv ein KI-Programm zur Erkennung und Verwaltung von Mediendaten ein. Das Förderprojekt des Landes gewann beim eGovernment-Wettbewerb 2020 den zweiten Platz in der Kategorie „Bestes Projekt zum Einsatz innovativer Technologien“.

Open Data Portal: Seit Dezember 2020 können Interessierte unter opendata.heilbronn.de Daten zu Themen von der Bevölkerung bis zu Wirtschaft und Arbeit abrufen. Das Angebot wird kontinuierlich ausgebaut und in weiteren Projekten und Kooperationen mit eingebunden.

Fortschritte der Schuldigitalisierung: Die Digitalisierung der 35 Schulen in städtischer Trägerschaft ist weit fortgeschritten. Mit den bereitgestellten Fördermitteln aus dem „DigitalPakt Schule 2019-2024“ erwarb die Stadt mehr als 3000 mobile Endgeräte für die Schülerinnen und Schüler sowie etwa 1100 digitale Endgeräte für die Lehrkräfte.

• Verbesserung bei der Breitbandinfrastruktur: Am 17. Mai 2021 hat der Gemeinderat die Vergabeentscheidung für Glasfaser-Breitbandanschlüsse mit Geschwindigkeiten bis 1 GBit/s getroffen. Durch die Vergabe sollen nun in weniger als zwölf Monaten etwa Aussiedlerhöfe in Horkheim, Randgebiete der Kernstadt sowie Adressen in Neckargartach mit schnellem Internet erschlossen werden.

Elektronische Akte (eAkte): Die digitale, medienbruchfreie und nachvollziehbare Bearbeitung der Prozesse ist ein wesentlicher Baustein einer digitalen Verwaltung. Stadtweit konnten Prozesse wie Anfragen und Anträge von Mitgliedern des Gemeinderats, der Bezirksbeiräte und des Jugendgemeinderats bereits erfolgreich digitalisiert und vollständig digital abgebildet werden. Im Berichtsjahr erfolgte die erste Stufe der Umsetzung des digitalen Posteingangs, der es der Stadt Heilbronn ermöglicht, zukünftig durch den Einsatz digitaler Signaturen mit gerichtsverwertbaren Originalen zu arbeiten.

• Reallabor Anliegenmanagement: Der online-basierte „Mängelmelder“, der die individuellen Anliegen der Bürgerschaft systematisch erfasst und die Basis für eine effiziente Auftragsbearbeitung bildet, dient der Verbesserung der Servicequalität, der Bürgerzufriedenheit und der Transparenz des Verwaltungshandelns. Bis Ende März 2021 waren seit dem Start des Projekts im Dezember 2020 knapp 1000 Meldungen über heilbronn.mängelmelder.de eingegangen und bereits weitgehend abschließend von den Ämtern bearbeitet.

Ausblick: Kooperationen intensivieren

„Es lohnt sich als Organisation und Gesellschaft insgesamt konsequent in die digitale Transformation zu investieren“, unterstreicht Oberbürgermeister Harry Mergel. So sollen bis Ende 2022 beispielsweise online abrufbare Dienstleistungen für die Bürger über das Service-BW-Portal des Landes ausgebaut und die Einführung der eAkte im Rathaus weiter vorangetrieben werden.

Auch die Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren wird die Stadtverwaltung weiter vertiefen und durch Kooperationen mit Schulen, Hochschulen und Startups gemeinsame Projekte, Forschungs- und Beteiligungsvorhaben im Umfeld der Digitalen Stadt umsetzen.

Fortschritte überprüfen

Um die digitale Transformation der Heilbronner Stadtverwaltung ganzheitlich besser steuern zu können, hat die Stadt mit der Umsetzung eines sogenannten „digitalen Reifegradmodells“ begonnen. „Will man in der Digitalisierung wirklich vorankommen, ist es wichtig, eine Organisation ganzheitlich in den Blick zu nehmen. Neben dem Einsatz von Technologie sind Strukturen, die Prozesslandschaft sowie die Organisationskultur und die einzelnen Organisationsmitglieder selbst wichtige Bausteine, die es zu betrachten und zu entwickeln gilt. Dabei hilft uns das Reifegradmodell, in dem zu Beginn der Status quo erfasst und Maßnahmen auf deren Wirkung hin überprüft und angepasst werden können“, sagt Digitalisierungsbeauftragter Laue

Auf der Internetseite der Stadt Heilbronn www.heilbronn.de/digitalisierung steht der Digitalisierungsbericht als pdf-Datei zur Verfügung.