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Forderung nach raschem Schleusenausbau bekräftigt

Erstes Hafenforum Heilbronn

Mit der Unterzeichnung der „Heilbronner Erklärung“ beim ersten Hafenforum der Stadt Heilbronn unterstreichen Verkehrsminister Winfried Hermann, Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel und die Direktoren der vier Neckarhäfen Heilbronn, Mannheim, Stuttgart und Plochingen ihre Forderung nach einem Ausbau der Neckarschleusen und betonen in ihrer Botschaft an Bundesverkehrsminister Volker Wissing die Dringlichkeit der Kapazitätserweiterung.

Der Hafen Heilbronn, größter Hafen am Neckar, ist das logistische Rückgrat für die Wirtschaft in der Region Heilbronn-Franken. Zum ersten Hafenforum Heilbronn haben die Hafenbetreiber – die Stadt Heilbronn, die Heilbronner Versorgungs GmbH (HNVG) und die Stadtwerke Heilbronn (SWHN) eingeladen. „Mit dem Hafenforum als Fach- und Netzwerkveranstaltung wollen wir den Hafen für die Zukunft zu stärken“, sagte Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel bei der Begrüßung der rund 100 Teilnehmenden – neben Landesverkehrsminister Winfried Hermann, Hafenanlieger sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Politik. 

Minister Hermann hob in seinem Impulsvortrag ebenfalls die Bedeutung der Bundeswasserstraße Neckar als wichtige Transportachse hervor: „Schienenwege und Straßen sind mit Güterverkehr überlastet. Auf dem Wasser – vor allem auf dem Neckar – könnten deutlich mehr Güter transportiert werden. Auch aus Klimaschutzgründen sind Binnenschiffe eine gute Alternative zum LKW-Verkehr auf der Straße. Der Transport auf dem Fluss bedeutet rund 75 Prozent weniger CO2 pro Tonne als beim Transport per LKW. Und ein konkurrenzfähiger Neckar braucht den 135-Meter-Ausbau der Schleusen bis Plochingen. 135-Meter-Schiffe bedeuten rund 40 Prozent mehr Kapazität, Wirtschaftlichkeit und Energieeffizienz.“ 

In der „Heilbronner Erklärung zum Schleusenausbau“ fordern Verkehrsminister Hermann, OB Mergel und die Direktoren der vier Neckarhäfen Bundesverkehrsminister Wissing auf, bis spätestens Frühjahr 2023 einen tragfähigen Zeitplan für den Schleusenausbau am Neckar vorzulegen, die Detailplanung für die einzelnen Projekte anzugehen und zeitnah – neben den notwendigen Sanierungsarbeiten – mit den Ausbaumaßnahmen zu beginnen. „Ein (weiteres) Verschieben des notwendigen Schleusenausbaus können und wollen wir als Teilnehmer des Hafenforums 2022 Heilbronn mit Blick auf den Erhalt der Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Wasserstraße Neckar nicht hinnehmen“, erklären die Unterzeichner nachdrücklich. 

Mit ihrer Forderung knüpfen sie an ein Gespräch mit dem Bundesverkehrsminister am 11. Juli dieses Jahres im Heilbronner Rathaus an, bei dem Wissing angekündigt hatte, „nach Lösungen zu suchen“. Er hatte außerdem geäußert, dass er  für einen „maximal schnellen Schleusenausbau“ unter Beachtung eines gleichzeitigen Sanierungsbedarfs stehe, „damit auf der Strecke kein Schleusentor wegbricht“. Bund und Land hatten bereits 2007 einen Schleusenausbau für moderne 135-Meter-Schiffe, wie sie auf dem Rhein unterwegs sind, vertraglich vereinbart. Zuletzt hatte der Bund jedoch signalisiert, nur noch eine Sanierung der 105 Meter langen Neckarschleusen vornehmen zu wollen.

Erstmals gezeigt wurde beim Hafenforum auch der neue Imagefilm zum Hafen Heilbronn, der jetzt auch im Internet unter www.hafen-heilbronn.de abrufbar ist. Der Film ist ein weiterer Baustein bei der Vermarktung des Hafens Heilbronn. „Der Hafen Heilbronn mit seinem trimodalen Konzept, das die Transportwege Wasser, Schiene und Straße verknüpft, ist zukunftsweisend, um die Straßen wirksam zu entlasten und die Umwelt zu schonen“, unterstreicht Erster Bürgermeister Martin Diepgen auch als Aufsichtsratsvorsitzender der Hafenmitbetreiber HNVG und SWHN. „Deshalb werden wir auch in Zukunft nicht nachlassen, uns für einen raschen Schleusenausbau einzusetzen.“ 

Fachvorträge steuerten Harald Rotter, Geschäftsführer der Kombi-Terminal Heilbronn GmbH, Volker Werner, Leiter Containervertrieb Hamburger Hafen, und Sascha Hähnke, Geschäftsführer des global agierenden Logistikunternehmens Rhenus bei. Moderiert wurde die Veranstaltung von Joachim Koch von der Railistics GmbH und Lehrbeauftragter an der Fakultät Wirtschaft und Verkehr der Hochschule Heilbronn.

Zu den Markenzeichen des Heilbronner Hafens gehören das 2012 eröffnete Containerterminal, die 23 Kilometer lange Hafen- und Industriebahn sowie der Schwergutkai. Vom Neckar aus können Schiffe über den Rhein und das Rhein-Maas-Delta etwa die Häfen Duisburg, Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen erreichen. Damit verbindet der Hafen Heilbronn die Region mit der Welt.  

Unterzeichnung der Heilbronner Erklärung

Die Unterzeichner der Heilbronner Erklärung zum Schleusenausbau: Verkehrsminister Winfried Hermann (3.v.l.), OB Harry Mergel (3.v.r.) und die Geschäftsführer der Neckarhäfen Heilbronn Jan Fries (2.v.r.), Mannheim Uwe Köhn (r.), Stuttgart Carsten Strähle (2.v.l.) und Plochingen Gerhard Straub (l.). Foto: Stadt Heilbronn