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Gemeinderat fasst wichtige Beschlüsse

Die Grundschule Alt-Böckingen braucht dringend mehr Platz. Und auch der Lebensmittelmarkt in der Schuchmannstraße ist zu klein. Deshalb gibt es Pläne für einen Neubau, in dem sowohl die Schule Erweiterungsflächen erhält als auch ein Lebensmittelmarkt unterkommen kann. Damit wäre dann die örtliche Nahversorgung gesichert. In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat den Entwurf und die Kostenberechnung in Höhe von 14,7 Millionen Euro für den Schulerweiterungsbau einschließlich der Gewerbefläche und der Freianlagen genehmigt sowie seine Zustimmung zur Aufstellung und zum Entwurf des Bebauungsplans erteilt. Der Baubeginn wird für Ende 2024 angestrebt, die Inbetriebnahme der Schule spätestens zum Schuljahr 2026/2027.

In den nächsten Wochen stehen Vorbereitungen auf dem fast 4400 Quadratmeter großen am Hang liegenden Gelände südlich der Grundschule Alt-Böckingen und zwischen Ludwigsburger Straße und Klingenberger Straße an. So muss ein Großteil der im Plangebiet vorhandenen Gehölze gerodet werden, die später jedoch durch umfangreiche Neupflanzungen ersetzt werden. Im Vorgriff wurden als Ausgleich auf dem Alten Friedhof in Böckingen sechs Vogelnisthilfen und drei Fledermausflachkästen installiert. Der Spielplatz und die Wegeverbindung zwischen Klingenberger und Ludwigsburger Straße müssen zurückgebaut werden. Auf beides muss für die Dauer der Baumaßnahme verzichtet werden. Zudem müssen Abwasser-, Strom- und Telekomleitungen verlegt sowie eine Trafostation und ein Versorgungsschrank der Telekom versetzt werden. Weiterhin erfolgt der Abbruch des Gebäudes Klingenberger Straße 74, ehemals eine Metzgerei. Das gesamte freigemachte Gelände wird ab dem Frühjahr 2024 aus Sicherheitsgründen gesperrt. Die Bestandsschule kann dann über den hinteren Eingang betreten werden.

Gebaut wird der vom Heilbronner Architekturbüro Krummlauf Teske Happold geplante Neubau von der Stadtsiedlung Heilbronn zusammen mit der Stadt Heilbronn. Die Schule ist von der Ludwigsburger Straße zugänglich und umfasst im Erdgeschoss neben dem Foyer Räume für die Verwaltung, eine Ganztagsbetreuung sowie eine Mensa. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Klassenzimmer sowie ebenfalls Räume für die Ganztagsbetreuung und offen gestaltete Bereiche, die zum Sitzen, Spielen oder Entspannen einladen. Durch den Neubau können zusätzlich etwa 100 Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden. Aktuell zählt die Schule 268 Schülerinnen und Schüler. Auch Parkplätze für die Schule stehen am Erweiterungsbau zur Verfügung.

Der Lebensmittelmarkt befindet sich im Sockelgeschoss und wird von der tiefer liegenden Klingenberger Straße erschlossen. Er verfügt über eine Verkaufsfläche von rund 850 Quadratmetern, Nebenräume und eine großzügige Parkplatzfläche. Aus Lärmschutzgründen befindet sich die Anlieferungszone des Lebensmittelmarktes innerhalb des Gebäudes. Weiterhin wird eine nächtliche Anlieferung des Lebensmittelmarktes verboten.

Das am Hang liegende Gelände wird nach den Plänen des Landschaftsarchitekturbüros Hink terrassiert sowie ein neuer Fußweg zwischen Ludwigsburger und Klingenberger Straße und ein neuer öffentlicher Spielplatz angelegt. Zahlreiche Bäume, Sträucher und Stauden versprechen eine hohe Aufenthaltsqualität. Die Dachflächen des Schulneubaus und des Lebensmittelmarkts werden begrünt. Letztere dient auch als Aufenthalts- und Schulgarten für die Schülerinnen und Schüler.

Zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung sind drei Wärmepumpen in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen auf dem Schuldach vorgesehen, die gleichzeitig den Altbau mitversorgen. Alle Aufenthaltsräume werden über dezentrale Lüftungsgeräte mechanisch be- und entlüftet.

Nach der auf aktuellen Preisen basierenden Kostenberechnung liegen die Gesamtkosten, einschließlich der Freianlagen, bei 14,7 Millionen Euro. Aus heutiger Sicht ist mit einer Förderung von rund einer Million Euro für den Schulbau zu rechnen. Zudem sind weitere Fördermittel für energetische Maßnahmen möglich.