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Archäologische Grabungen erforderlich

Neubaugebiet Klingenäcker in Sontheim

Bevor im geplanten Neubaugebiet Klingenäcker in Heilbronn-Sontheim mit der Erschließung begonnen werden kann, sind umfangreiche archäologische Rettungsgrabungen erforderlich. Damit diese möglichst zügig vonstattengehen können, bemüht sich die Stadt Heilbronn derzeit, alle 81 private Grundstückseigentümer des Gebiets für eine gemeinsame Ausschreibung der Grabungsarbeiten zu gewinnen. Bei einer digitalen Infoveranstaltung informierten das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) und die Stadt Heilbronn die Grundstücksbesitzer dieser Tage gemeinsam über die Art der archäologischen Funde und das weitere Vorgehen.

Der im Juli 2018 rechtsgültig gewordene Bebauungsplan weist ausdrücklich darauf hin, dass im Geltungsbereich des Bebauungsplans mit umfangreichen Funden und Befunden zu rechnen sei. Einen Überblick über das echte Ausmaß der vorhandenen Kulturdenkmäler im Boden ergab allerdings erst eine Sondage Ende vergangenen Jahres. Bei dieser stieß das LAD auf ein großes Reihengräberfeld aus dem 6. und 7. Jahrhundert mit etwa 450 bis 500 Gräbern. Hinzu kamen vorgeschichtliche Funde, die auch mit der keltischen Viereckschanze in Zusammenhang stehen könnten, die sich angrenzend ans Plangebiet befindet und als relativ seltenes und hochwertiges Kulturgut extra aus dem Bebauungsplan ausgenommen wurde.

Um alle Kulturdenkmäler zu sichern und zu dokumentieren, wie es das Denkmalschutzgesetz vorsieht, hält das LAD, abhängig von den Funden, eine Grabungsdauer von sechs bzw. zwölf Monaten für realistisch. Die Stadt Heilbronn will deshalb die Grabung in zwei Losen ausschreiben. Dadurch könnte die Erschließung dann bereits in dem Teilgebiet anlaufen, in dem die Grabung früher abgeschlossen sein wird. „Mit diesem Verfahren wollen wir vor allem den Grundstückseigentümern entgegenkommen, damit sie möglichst schnell ihr Bauprojekt realisieren können“, erklärt Bürgermeister Wilfried Hajek. Grabungsbeginn könnte im Sommer dieses Jahres sein. Die Kosten werden auf alle Grundstücksbesitzer umgelegt, darunter auch die Stadt Heilbronn, der etwa 4,4 Hektar in dem 7,5 Hektar großen Gebiet gehören.

Alle Funde, einschließlich der menschlichen Gebeine, gehören dem Land Baden-Württemberg und werden im zentralen Fundmagazin in Rastatt gesichert. Die Grabung selbst wird durch eine Fachfirma oder Fachfirmen vorgenommen und vom LAD kontrolliert.

Im Neubaugebiet Klingenäcker sollen auf etwa 112 Grundstücken einmal rund 125 Wohneinheiten in Einzel-, Doppel- und Reihenhäusern entstehen.