Wo Wohnraum für einige Tausend Menschen entsteht

Es ist eine Frage, die Bürgerinnen und Bürger öfter stellen. Zum Beispiel beim Infoabend zu Heilbronner Zukunftsthemen Anfang Juli in der Harmonie. Wo sollen bei dem Wachstum genug Wohnungen herkommen? „Wir freuen uns über die dynamische Entwicklung in unserer Stadt und tun alles Notwendige, um angemessene Wohnbauflächen zur Verfügung zu stellen“, betont Oberbürgermeister Harry Mergel.
Die Entwicklung haben Christoph Rundel, Abteilungsleiter Stadtplanung, und sein 20-köpfiges Team im Blick. Im Schulterschluss mit der Stabsstelle Strategie und Stadtentwicklung müsse man vorausschauend den Flächenbedarf prüfen und weitere Flächen ausweisen. Aktuell laufen für mehrere Standorte die Planungen, an einigen hat der Bau neuer Wohnungen bereits begonnen. Im Sachgebiet Flächennutzungsplan und strategische Planung sind die Stadt- und Raumplaner Valon Begolli und Azra Sudic zuständig für die Aufgaben. Weitere Kräfte sollen folgen. Das Schaffen und Bereitstellen von neuem Wohnraum, so Rundel, sei ein wesentlicher Baustein dafür, dass die dynamische Entwicklung in Heilbronn erhalten bleibt.
Bis etwa 2035 sind die Bedarfe für erwarteten Zuzug gesichert
Thomas Hille, Verfasser der Monitore zum Bauen und Wohnen bei der Stabsstelle Strategie und Stadtentwicklung, sieht Heilbronn bei der Entwicklung von Wohnbauflächen gut aufgestellt. Für die nächsten fünf bis zehn Jahre „sind die anstehenden Bedarfe bei Wohnbauflächen für den erwarteten Zuzug gesichert“. In die Bevölkerungsvorausrechnung von Statistik-Leiterin Isabelle Metzger flossen auch die Entwicklung der bekannten und geplanten Baugebiete sowie die dynamischen Entwicklungen wie auf dem Bildungscampus und beim KI-Innovationspark IPAI mit ein. Neben den größeren Bauarealen mit einem Potenzial für etwa 6000 Menschen kommen kleinere Flächen (Neubau- und Nachverdichtungsgebiete) hinzu, die erschließbar sind. Ende 2024 waren dies laut Plan rund 560 weitere Wohneinheiten für etwa 1230 Menschen.

Friedrich-Ebert-Trasse wird für neuen Wohnraum entwickelt
Die Liste von Baugebieten, in denen bis 2030 neuer Wohnraum geschaffen wird, ist gut gefüllt (siehe Übersicht am Textende). Im Neckarbogen entstehen weiter neue Wohnungen, aktuell in drei Baufeldern. In den Klingenäckern in Sontheim und im Areal Mühlberg-Finkenberg in Biberach geht es ebenfalls auf Bauflächen voran. Als Plangebiet neu entwickelt wird zum Beispiel die Friedrich-Ebert-Trasse in der Nähe des Botanischen Obstgartens.
In vielen Stadtteilen gibt es Potenzialflächen
Die langfristige Strategie über 2030 hinaus sieht als einen Schwerpunkt die Entwicklung von Wohnraum im Böckinger Längelter-Areal vor. Platz für rund 2000 Bürgerinnen und Bürger kann dort entstehen. In Neckargartach, Frankenbach, Klingenberg, Innenstadt (Schaeuffelenstraße), im Kreuzgrund, in Horkheim und Kirchhausen gibt es zudem Potenzialflächen für weitere 1500 Menschen.
Die Stabsstelle Strategie und Stadtentwicklung und das Baudezernat prüfen die aktuelle Entwicklung regelmäßig. Jedes Frühjahr startet Thomas Hille zu einer Rundfahrt, um die Ist-Situation in den Wohnbaugebieten mit den Planungen abzugleichen. „Wir schauen uns alle Baugebiete an“ – um im Fall eines Falles zeitnah reagieren zu können, wenn sich etwas schneller oder langsamer entwickelt als angenommen.
Klingenäcker in Sontheim, 7,6 Hektar, ca. 190 Wohneinheiten, Platz für rund 420 Menschen.
Mühlberg-Finkenberg in Biberach, 9,5 Hektar, ca. 140 Wohneinheiten, Platz für rund 310 Menschen.
Buckelgärten in Kirchhausen, 3,1 Hektar, ca. 60 Wohneinheiten, Platz für rund 130 Menschen.
Neckarbogen, Kernstadt, 25 Hektar, ca. 1500 Wohneinheiten, Platz für rund 3500 Menschen.
Hochgelegen in Neckargartach, 6,4 Hektar, ca. 520 Wohneinheiten, Platz für rund 1140 Menschen.
Friedrich-Ebert-Trasse in Heilbronn-Nord, 4,6 Hektar, ca. 300 Wohneinheiten, Platz für rund 660 Menschen.
Längelter in Böckingen (nach 2030), 17,8 Hektar, ca. 950 Wohneinheiten, Platz für rund 2000 Menschen.