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Leben & Soziales

Erfrierungsschutz für Obdachlose wird stark nachgefragt

Bei Temperaturen um oder unter null Grad wird es für Obdachlose in Nächten kritisch, auch in Heilbronn. Nicht alle Betroffenen wollen in der Notunterkunft in der Salzgrundstraße in Mehrbettzimmern übernachten. Für sie betreut die Aufbaugilde mit Unterstützung der Stadt täglich den Erfrierungsschutz als einfaches Unterbringungsangebot im Gebäude des Freibades Neckarhalde. Das Angebot wird rege genutzt.

Das Bild zeigt einen Menschen in einfacher Kleidung, der ein Schild mit dem Wort "Help" für "Hilfe in den Händen hält.
Für Obdachlose werden über die Wintermonate wieder einfache, warme Schlafquartiere in der Stadt angeboten. Die Nachfrage ist groß. Foto: Pexels/Timur Weber

Im Freien muss in Heilbronn niemand übernachten. Bei Bedarf wird Hilfesuchenden in Heilbronn sofort über das Ordnungsamt oder die Polizei mit einer Unterbringung in einer städtischen Unterkunft geholfen. 40 Notplätze gibt es in der Salzgrundstraße. „Dieses Angebot ist nach den Erfahrungen aus den letzten kalten Wintern ausreichend“, sagt Ordnungsamtsleiterin Solveig Horstmann.

Dennoch gibt es auch Menschen, die dieses Angebot nicht wahrnehmen wollen. Hier öffnet die Aufbaugilde den Erfrierungsschutz an der Neckarhalde, von November bis März. Rund 25 Ehrenamtliche kümmern sich um die Abläufe im Erfrierungsschutz, immer zwei Personen sind verantwortlich für eine Nacht. Sie haben ein Extrazimmer in dem Gebäude.
"Die Arbeit ist eine Herausforderung, aber unsere Ehrenamtlichen haben Kompetenzen. Wir haben ein Kernteam, zu dem immer wieder Neue dazukommen", erklärt Hans-Martin Klenk, Leiter des Unterstützungszentrums der Aufbaugilde. Es sei eine besondere Aufgabe, bei der die Ehrenamtlichen auch beschenkt werden, weil sie Gutes bewirken. 

1750 Übernachtungen im Vorjahr

In der Notunterkunft mit getrennten Zimmern für Frauen und Männer sind Alkohol, Drogen und Waffen verboten. Es gibt 16 Betten, ab 22 Uhr ist Nachtruhe. Hunde sind erlaubt. Klenk ist immer wieder begeistert, wie gut es vor Ort läuft. Das Angebot wird angenommen. Im Vorjahr gab es 1750 Übernachtungen von etwa 80 bis 90 obdachlosen Personen. Dieses Jahr waren es im ersten Monat bereits rund 400 Übernachtungen.
Die Mitarbeitenden der Aufbaugilde weisen obdachlose Frauen und Männer immer wieder auf die Übernachtungsplätze hin. Geschäftsführer Gerald Bürkert appelliert auch an die Heilbronnerinnen und Heilbronner, besonders in den Wintermonaten auf die Unterkünfte zu verweisen.

Unterstützungszentrum in Wilhelmstraße ist Anlaufstelle

Eine wichtige Anlauf- und Informationsstelle ist das Unterstützungszentrum in der Wilhelmstraße 26. Neben der Möglichkeit eines Tagesaufenthaltes für wohnungslose Menschen können sich Obdachlose dort ohne Verpflichtung zum Konsum aufhalten und ein preisgünstiges warmes Mittagessen an fünf Tagen der Woche erhalten. Daneben kann geduscht, Kleidung gewechselt und schmutzige Wäsche gewaschen und getrocknet werden. Bei Bedarf bietet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sozialpädagogische Hilfe und Unterstützung an.


Hier gibt es im Notfall Hilfe:

  • Fachberatungsstelle für Wohnungslose
    Wilhelmstraße 26, Telefon 07131 770-350 
    Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr, sowie 
    Montag und Donnerstag von 13 bis 15 Uhr
     
  • Tagesstätte „Gildetreff“
    Wilhelmstraße 26, Telefon 07131 770-370
    Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8 bis 13.30 Uhr

Das Unterbringen von Obdachlosen erfolgt über das Ordnungsamt, Weststraße 53, Telefon 07131 56-3361 oder 07131 56-3362. Nach Dienstschluss des Amtes sind die Polizeidienststellen zuständig.