Erfrierungsschutz für Obdachlose wird stark nachgefragt

Im Freien muss in Heilbronn niemand übernachten. Bei Bedarf wird Hilfesuchenden in Heilbronn sofort über das Ordnungsamt oder die Polizei mit einer Unterbringung in einer städtischen Unterkunft geholfen. 40 Notplätze gibt es in der Salzgrundstraße. „Dieses Angebot ist nach den Erfahrungen aus den letzten kalten Wintern ausreichend“, sagt Ordnungsamtsleiterin Solveig Horstmann.
Dennoch gibt es auch Menschen, die dieses Angebot nicht wahrnehmen wollen. Hier öffnet die Aufbaugilde den Erfrierungsschutz an der Neckarhalde, von November bis März. Rund 25 Ehrenamtliche kümmern sich um die Abläufe im Erfrierungsschutz, immer zwei Personen sind verantwortlich für eine Nacht. Sie haben ein Extrazimmer in dem Gebäude.
"Die Arbeit ist eine Herausforderung, aber unsere Ehrenamtlichen haben Kompetenzen. Wir haben ein Kernteam, zu dem immer wieder Neue dazukommen", erklärt Hans-Martin Klenk, Leiter des Unterstützungszentrums der Aufbaugilde. Es sei eine besondere Aufgabe, bei der die Ehrenamtlichen auch beschenkt werden, weil sie Gutes bewirken.
1750 Übernachtungen im Vorjahr
In der Notunterkunft mit getrennten Zimmern für Frauen und Männer sind Alkohol, Drogen und Waffen verboten. Es gibt 16 Betten, ab 22 Uhr ist Nachtruhe. Hunde sind erlaubt. Klenk ist immer wieder begeistert, wie gut es vor Ort läuft. Das Angebot wird angenommen. Im Vorjahr gab es 1750 Übernachtungen von etwa 80 bis 90 obdachlosen Personen. Dieses Jahr waren es im ersten Monat bereits rund 400 Übernachtungen.
Die Mitarbeitenden der Aufbaugilde weisen obdachlose Frauen und Männer immer wieder auf die Übernachtungsplätze hin. Geschäftsführer Gerald Bürkert appelliert auch an die Heilbronnerinnen und Heilbronner, besonders in den Wintermonaten auf die Unterkünfte zu verweisen.
Unterstützungszentrum in Wilhelmstraße ist Anlaufstelle
Eine wichtige Anlauf- und Informationsstelle ist das Unterstützungszentrum in der Wilhelmstraße 26. Neben der Möglichkeit eines Tagesaufenthaltes für wohnungslose Menschen können sich Obdachlose dort ohne Verpflichtung zum Konsum aufhalten und ein preisgünstiges warmes Mittagessen an fünf Tagen der Woche erhalten. Daneben kann geduscht, Kleidung gewechselt und schmutzige Wäsche gewaschen und getrocknet werden. Bei Bedarf bietet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sozialpädagogische Hilfe und Unterstützung an.
Hier gibt es im Notfall Hilfe:
- Fachberatungsstelle für Wohnungslose
Wilhelmstraße 26, Telefon 07131 770-350
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr, sowie
Montag und Donnerstag von 13 bis 15 Uhr
- Tagesstätte „Gildetreff“
Wilhelmstraße 26, Telefon 07131 770-370
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8 bis 13.30 Uhr
Das Unterbringen von Obdachlosen erfolgt über das Ordnungsamt, Weststraße 53, Telefon 07131 56-3361 oder 07131 56-3362. Nach Dienstschluss des Amtes sind die Polizeidienststellen zuständig.


